Synonym: L-Methionin
Abkürzungen: Met, M
Englisch: methionine
Summenformel: C5H11NO2S
Methionin ist eine schwefelhaltige Aminosäure mit dem chemischen Namen α-Amino-γ-methylthiobuttersäure; ihr charakteristisches Strukturmerkmal ist ein in der Kohlenwasserstoffkette über Thioetherbindung integriertes Schwefelatom.
Methionin hat die Summenformel C5H11NO2S und eine molare Masse von 149,21 g/mol.
Der menschliche Organismus ist nicht in der Lage, seinen Methioninbedarf komplett aus Cystin zu synthetisieren und muss die essentielle Aminosäure daher zumindest teilweise über die Nahrung aufnehmen; die erforderliche Tagesdosis beträgt etwa 1 bis 2 g. Der Körper kann Methionin weitgehend unter Verwendung von Serin durch Remethylierung aus Homocystein regenerieren; nicht für die Proteinbiosynthese benötigte Moleküle können zu Cystein transformiert werden, sowie über Homoserin und Succinyl-CoA in den Citratzyklus eingeschleust werden.
Der menschlichen Stoffwechsel verfügt über zwei Wege, um über eine Remethylierung Methionin zu erzeugen:
Methionin ist wichtiger Bestandteil vieler schwefelhaltiger Proteine, daneben dient es als Methylgruppendonator in verschiedenen Biosyntheseschritten, die zur Bildung von Cholin, Creatin, Adrenalin, Histidin und der Nukleinbasen führen. Dazu wird die Aminosäure unter Verbrauch von ATP zu S-Adenosyl-Methionin (SAM) aktiviert.
Der Methioninspiegel kann sowohl im Blutserum als auch im Urin bestimmt werden.
Störungen im Methionin-Serin-Regenerationszyklus können zu schwerwiegenden Krankheitsbildern (beispielsweise Cystathioninurie) führen.
Methionin kann bei rezidivierenten Harnwegsinfektionen zur Vorbeugung eingesetzt werden. Durch die Einnahme von Methionin sinkt der pH-Wert im Urin, womit der Vermehrung einzelner Bakterien entgegengewirkt werden kann. Zudem verbessert sich die Wirkung von Antibiotika in den Harnwegen, die ihr Optimum im sauren pH-Bereich haben. Die Ansäuerung des Harns lässt sich darüber hinaus therapeutisch bei kleinen Calciumphosphat- und Magnesiumammoniumphosphat-Konkrementen nutzen.
Tags: 3D-Molekül, Aminosäure, Essentiell
Fachgebiete: Biochemie, Chemie, Labormedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 16. September 2021 um 12:22 Uhr bearbeitet.
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