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Gelbwurzel

(Weitergeleitet von Kurkuma)

Synonyme: Curcuma, Gelber Ingwer, Gelbwurzel, Gilbwurzel, Gurkumei, Kurkuma, Kurkume, Safranwurzel
Botanische Bezeichnung: Curcuma longa (syn. Amomum curcuma, Curcuma domestica)
Handelsnamen: Curcu-Truw® u.a.
Englisch: turmeric

1. Definition

Gelbwurzel ist eine Pflanzenart aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) und wird in der Naturheilkunde unter anderem als Choleretikum verwendet.

2. Hintergrund

Die Gelbwurzel wird als Kulturpflanze in Indien angebaut. Ihr wurden bereits vor 5.000 Jahren in den indischen Veden energiespendende und reinigende Eigenschaften zugeschrieben. Buddhistische Mönche verwenden sie zum Gelbfärben ihrer Gewänder.

Als Arzneidroge wird der geschälte, durch siedendes Wasser oder heißen Wasserdampf gebrühte und wieder getrocknete Wurzelstock (Curcumae longae rhizoma; syn. Rhizoma Curcumae, Rhizoma Curcumae longae) verwendet. Abzugrenzen ist die auch als Gelbwurz bezeichnete Pflanze Xanthorhiza simplicissima Marshall.[1]

Neben der Arzneidroge wird Kurkuma als Bestandteil von Gewürzen (Curry-Pulver) und Curcumin als Lebensmittelfarbstoff (E 100) verwendet. Von der EFSA wurde 2010 die duldbare tägliche Aufnahme mit Lebensmitteln auf 2 mg Curcumin/kgKG begrenzt.[2]

3. Inhaltsstoffe

Die Gelbwurzel enthält 2 bis 5 % ätherisches Öl, das sich überwiegend aus verschiedenen Sesquiterpenen zusammensetzt. Bei den nichtflüchtigen Bestandteilen handelt sich um Farbstoffe, die als Curcuminoide (3 bis 5 %) bezeichnet werden. Dazu gehören Curcumin (mindestens 2 %), Desmethoxycurcumin und Bis(demethoxy)curcumin.[1][3]

4. Wirkungen

Die ätherischen Öle der Gelbwurzel wirken choleretisch, cholekinetisch und antiseptisch, die Curcuminoide antiphlogistisch.[3] Darüber hinaus werden dem Gelbwurzelextrakt auch antidepressive, antidementive, antikoagulatorische, antioxidative, antiproliferative, hepatoprotektive und knorpelprotektive Wirkungen zugeschrieben.[2]

5. Pharmakokinetik

Curcuminoide werden schlecht resorbiert, schnell metabolisiert und vor allem mit den Fäzes ausgeschieden. Die gleichzeitige Einnahme von Piperin erhöht die Bioverfügbarkeit von Curcumin um das 2.000-fache.[2]

6. Indikationen

Gelbwurzelextrakt wird zur supportiven Therapie bei Dyspepsie und Gallenwegsdyskinesie verwendet.

7. Darreichungsform

Gelbwurzelextrakt steht in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln zur oralen Anwendung zur Verfügung.

8. Dosierung

  • Behandlung dyspeptischer Beschwerden: 3 x 30 mg täglich; maximal 5 x 30 mg oder 2 x 81 mg täglich[2]

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

9. Nebenwirkungen

Die häufigsten unerwünschten Wirkungen von Gelbwurzelextrakt sind:

10. Wechselwirkungen

Bisher (2024) wurden keine Wechselwirkungen von Gelbwurzelextrakt mit anderen Arzneimitteln beschrieben. Die gleichzeitige Einnahme von Piperin-haltigen Extrakten aus schwarzem Pfeffer kann die Wirkung von Curcumin verstärken. Es muss davon ausgegangen werden, dass hepatotoxische Wirkungen durch andere Wirkstoffe und Alkoholabusus durch Gelbwurzelextrakt verstärkt werden.

11. Kontraindikationen

12. Schwangerschaft und Stillzeit

Gelbwurzelextrakt darf in der Schwangerschaft und während der Stillzeit nicht angewendet werden.

13. Toxizität

In klinischen Studien wurde Gelbwurzelextrakt in hoher Dosierung (bis 8.000 mg/d) toleriert. Es wurde aber eine Reihe von Kasuistiken publiziert, in denen über eine hepatozelluläre Schädigung nach chronischer Einnahme (1 bis 4 Monate) berichtet wurde, insbesondere wenn gleichzeitig Piperin-haltige Extrakte eingenommen wurden. Dabei kann es zu einer toxischen Hepatitis mit Anstieg von Aminotransferasen und Bilirubin, Ikterus und Pruritus kommen.[4] Ein akutes Leberversagen kann zum Tod führen.[5]

14. Quellen

  1. 1,0 1,1 Melzig MF, Hiller K. Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. Berlin, Heidelberg : Springer 2023
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Chrubasik-Hausmann S. Kurkuma. Fachinformation. Universität Freiburg 2015, abgerufen am 19.01.2024
  3. 3,0 3,1 Schneider G. Arzneidrogen. Mannheim ; Wien ; Zürich : BI-Wiss.-Verl. 1990
  4. Smati N et al. A Case of Turmeric-Induced Liver Injury. Annals of Internal Medicine. Clinical Cases. 2023
  5. Halegoua-DeMarzio D et al. Liver Injury Associated with Turmeric-A Growing Problem: Ten Cases from the Drug-Induced Liver Injury Network (DILIN). Am J Med. 2023

15. Weblinks

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21.03.2024, 09:14
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