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Konjunktivitis (Pferd)

Synonym: Bindehautentzündung
Englisch: conjunctivitis

1. Definition

Die Konjunktivitis des Pferdes ist eine Entzündung der Bindehaut des Auges.

2. Ätiologie

Der Konjunktivitis hat eine Vielzahl möglicher Ursachen. Sie kann die Folge oder Begleiterscheinung unterschiedlicher okulärer aber auch systemischer Erkrankungen sein. Anhand der Ätiopathogenese unterscheidet man zwischen folgenden Konjunktivitisformen:

3. Pathogenese

3.1. Allergische Konjunktivitis

Die allergische Konjunktivitis ist die häufigste Form einer eigenständigen Bindehautentzündung, wobei insbesondere Pollenflug sehr oft die Ursache ist. Kann das auslösende Agens nicht vermieden und auch keine adäquate Behandlung eingeleitet werden, besteht die Gefahr einer bakteriellen Sekundärinfektion.

3.2. Systemisch bedingte Konjunktivitis

Systemische Bindehautentzündungen können unter anderem auf folgende Erreger zurückgeführt werden:

In der Regel sind viral bedingte Konjunktivitiden (ohne Hornhautbeteiligung) selbstlimitierend und innerhalb von 8 bis 10 Tagen ausgeheilt.

3.3. Primär erregerbedingte Konjunktivitis

Primär erregerbedingte Bindehautentzündungen werden häufig durch folgende Erreger ausgelöst:

4. Klinik

Klinische Anzeichen einer Bindehautentzündung sind Rötung, Ödematisierung (Chemosis) und Exsudation. Eine Konjunktivitis tritt beim Pferd meist beidseitig auf und ist als wichtiger Hinweis auf pathologische Prozesse im Auge selbst bzw. im Gesamtorganismus zu sehen.

Da das Epithel der Bindehaut auf die Hornhaut übergeht, erkranken diese Anteile des Auges oft auch gleichzeitig. Es handelt sich dann um das klinische Bild der Keratokonjunktivitis.

5. Diagnostik

Die Diagnose kann anhand der Anamnese sowie einer gründlichen klinischen und ophthalmologischen Untersuchung gestellt werden. Mithilfe der Entnahme einer sterilen Tupferprobe und anschließender mikrobiologischer Untersuchungen, zusammen mit einer zytologischen Beprobung des Konjunktivalepithels, kann die zugrunde liegende Ursache in der Regel identifiziert werden.

6. Therapie

Die Behandlung setzt sich sowohl aus kausalen als auch aus symptomatischen Maßnahmen zusammen.

Bei sehr starkem und zähflüssigem Augenausfluss muss das Exsudat vorsichtig mithilfe einer reinigenden Lösung entfernt werden. Auf diese Weise können zusätzliche irritierende Noxen beseitigt und die Heilung gefördert werden. Systemische Infektionen hingegen sind entsprechend zu behandeln. Bakterielle Bindehautentzündungen können beim Pferd lokal z.B. mit Chlortetrazyklin oder Gentamicin therapiert werden. Als antimykotische Wirkstoffe kommen z.B. Clotrimazol oder Voriconazol in Frage. Bei primär allergischen Konjunktivitiden sind kortikosteroidhaltige Ophthalmika indiziert.

7. Quellen

  • Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B, Wehrend A (Hrsg.). 2017. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-219621-6

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