Komplementfaktor C5

Für den Komplementfaktor C5 codiert das auf Chromosom 9 bzw. Genlocus q34.1 lokalisierte C5-Gen. Dieses setzt sich aus 41 Exons zusammen, die insgesamt eine Länge von rund 79.000 Basenpaaren aufweisen.

Das C5-Protein ist ein Polypeptid und besteht aus einer Sequenz von insgesamt 1.676 Aminosäuren.

Während der Aktivierung des Komplementsystems wird C5 durch die C5-Konvertase in zwei verschieden große Komponenten gespalten:

• C5a (74 Aminosäuren, 11 kDa)
• C5b (1.602 Aminosäuren, 190 kDa)

C5a-Untereinheit

C5a gehört zur Gruppe der Anaphylatoxine und bewirkt die

• Kontraktion von glatten Muskelzellen
• Permeabilitätserhöhung der Kapillaren
• Freisetzung von Histamin an Mastzellen
• Aktivierung von Makrophagen und neutrophilen Granulozyten

In tierexperimentellen Untersuchungen konnte eine das Tumorwachstum fördernde Wirkung von C5a festgestellt werden. Somit könnte die Hemmung dieser Untereinheit ein Angriffspunkt bei der Krebsimmuntherapie sein.

C5b-Untereinheit

Diese Protein lagert sich als Komponente des Membranangriffskomplexes an die Zellmembran an und bildet dort Poren. Mit weiteren Komponenten wird durch Schädigung der Membran eine Zytolyse induziert.

Der Komplementfaktor C5 kann durch verschiedene Komplementinhibitoren gehemmt bzw. inaktiviert werden. Beispiele sind der monoklonale Antikörper Ravulizumab oder das makrozyklische Peptid Zilucoplan. Vilobelimab bindet und inaktiviert C5a, das proinflammatorische Anaphylatoxin.