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Hypereosinophiles Syndrom

(Weitergeleitet von Hypereosinophilie-Syndrom)

Englisch: hypereosinophilic syndrome

1. Definition

Das hypereosinophile Syndrom, kurz HES, ist definiert als eine länger als 6 Monate bestehende Vermehrung der eosinophilen Granulozyten im peripheren Blut (> 1,5/nl) sowie im Knochenmark und damit einhergehender Organdysfunktion nach Ausschluss einer reaktiven Hypereosinophilie.

2. Epidemiologie

  • Inzidenz 1 bis 2 pro 200.000
  • Männer deutlich häufiger betroffen als Frauen (Verhältnis m : w = 9 : 1)
  • Hauptmanifestationsalter 20. bis 50. Lebensjahr

3. Pathogenese

3.1. Molekularpathologie

Die Ätiologie des hypereosinophilen Syndroms ist ungeklärt. Molekularbiologisch konnte bei einem Teil der Patienten mittels Polymerase-Kettenreaktion eine insertionelle Deletion von Chromosom 4q12 mit Bildung des Fusionsgens FIP1L1-PDGFRA (Genprodukt ist eine Tyrosinkinase) festgestellt werden.

3.2. Pathophysiologie der Organschädigung

Eosinophile Granulozyten sezernieren verschiedene toxische Substanzen insbesondere eosinophil-derived Neurotoxin, kationische Proteine, Sauerstoffradikale und Arachidonsäure-Abkömmlinge. Durch diese Substanzen kommt es dann zur Entstehung von Thromben, Fibrose sowie Organinfarkten.

4. Klinik

Die klinische Präsentation bei hypereosinophilem Syndrom kann sehr stark variieren. Einerseits gibt es Patienten, die völlig asymptomatisch sind, andererseits Patienten, die lebensbedrohliche Organkomplikationen wie z.B. schwere restriktive Lungenveränderungen erleben. Am häufigsten kommt es zum Auftreten von Symptomen beim hypereosinophilen Syndrom aufgrund einer Mitbeteiligung der Haut, des Herzens oder des Nervensystems.

5. Komplikationen

6. Diagnostik

7. Differentialdiagnose

8. Therapie

Unter Anwendung von Imatinib (Tyrosinkinase-Inhibitor) gibt es Einzelbeschreibungen eines kompletten molekularen Ansprechens, es kann jedoch im Anfangsstadium zum Auftreten einer zum Teil schweren Herzinsuffizienz kommen, die aber unter Therapie mit Kortikosteroiden in der Regel rückläufig ist.

9. Prognose

Die Prognose ist stark abhängig vom Auftreten von Organkomplikationen, insbesondere vom Auftreten einer Herzbeteiligung oder der Entwicklung einer Leukämie.

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