Myeloblast
von altgriechisch: μύελος ("myelos") - Mark
Englisch: myeloblast
Definition
Myeloblasten sind frühe Vorläuferformen der Granulozyten. Genauer gesagt handelt es sich um den unreifsten Zelltyp, der morphologisch eindeutig der Granulopoese zugeordnet werden kann.
Morphologie
Myeloblasten besitzen einen runden oder ovalen Zellkern mit unscharf begrenzten Nukleolen. Ihr Zytoplasma erscheint aufgrund der Basophilie zartblau. Die Größe eines Myeloblasten beträgt zwischen 12 und 20 µm.
Entwicklung
Myeloblasten entwickeln sich aus multipotenten Stammzellen aus dem Stroma des Knochenmarks, den hämatopoetischen Stammzellen. Ihr Anteil unter den kernhaltigen Knochenmarkszellen beträgt unter 5%. Der Myeloblast weist als einzige Zelle der Granulopoese noch keine Granulation auf.
Klinik
Myeloblasten werden normalerweise durch die Knochenmark-Blut-Schranke im Knochenmark zurückgehalten. Die Zellen tauchen deshalb bei Erwachsenen nur unter pathologischen Bedingungen im Blutausstrich auf. Physiologisch kommt eine Blastenausschwemmung in das periphere Blut nur bei Neugeborenen vor.
Mögliche Ursachen für Myeloblasten im Blutausstrich sind u.a.:
Reaktive Ursachen
- Schwere bakterielle Infektionen (Sepsis)
- Virusinfektionen (z.B. Mononukleose)
- Regeneration nach Myelosuppression
- Therapie mit Wachstumsfaktoren (G-CSF)
Maligne Ursachen
Bildquellen
- "Monozyten" mit freundlicher Genehmigung der Firma Sysmex
um diese Funktion zu nutzen.