Homatropin
Synonyme: 1αH,5αH-Tropan-3α-yl-(RS)-mandelat-hydrobromid
Handelsnamen: Homatropin-POS®
Englisch: homatropine hydrobromide
Definition
Homatropin ist ein Parasympatholytikum, das in der Augenheilkunde Anwendung findet.
Chemie
Homatropin hat die Summenformel C16H21NO3 und eine molare Masse von 356,26 g/mol.
Eigenschaften
Anwendung findet nur das Hydrobromid-Salz des Homatropins, Homatropinhydrobromid. Hierbei handelt es sich um ein weißes, kristallines Pulver oder farblose Kristalle. Das Salz ist leicht löslich in Wasser, jedoch wenig löslich in Ethanol und sehr schwer löslich in Diethylether. Die Substanz schmilzt unter Zersetzung bei einer Temperatur von 215°C.
Herstellung
Homatropin ist eine synthetische Substanz. Die Darstellung erfolgt durch Veresterung von (DL)-Mandelsäure mit Tropin, welches bei der Atropingewinnung anfällt.
Pharmakologie
Homatropin ist ein Antagonist am Muskarinrezeptor, besetzt also diesen Subtyp des Acetylcholin-Rezeptors ohne selbst einen Reiz auszulösen. Somit wird die Aktivität des Parasympathikus durch Homatropin herabgesetzt.
Am Auge bewirkt Homatropin eine Mydriasis. Die volle Wirkung setzt bei topischer Applikation (Augentropfen) nach 15 bis 30 Minuten ein und hält mehrere Stunden an. Die Wirksamkeit des Homatropins ist 1/10 schwächer und die Wirkdauer wesentlich kürzer, als die von Atropin.
Anwendung
Die Anwendung erfolgt hauptsächlich als Mydriatikum zu diagnostischen Zwecken. Weitere Indikationsgebiete sind Iritis, Iridozyklitis, Uveitis und Ulcus corneae.
Kontraindikationen
Die Anwendung von Homatropinhydrobromid sollte nicht erfolgen bei gleichzeitigem Vorliegen von:
Nebenwirkungen
- Mundtrockenheit
- Hitzewallungen
- trockene Haut
- Miktionsbeschwerden
- Tachykardie