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Plötzlicher Herztod

(Weitergeleitet von Herztod)

Synonyme: Sekundentod, Sekundenherztod
Englisch: sudden cardiac death, SCD

1. Definition

Der plötzliche Herztod, kurz PHT oder SCD, ist ein unerwarteter Kreislaufstillstand. Man spricht von einem PHT, wenn der Tod bei einer augenscheinlich gesunden Person binnen einer Stunde nach Symptombeginn oder innerhalb von 24 Stunden nach bezeugter gesundheitlich guter Verfassung eintritt.

Bei Säuglingen vor dem ersten Lebensjahr spricht man vom plötzlichen Kindstod (SIDS).

2. Epidemiologie

Bis zu ca. 100.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an einem unerwarteten Herzstillstand. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Die Inzidenzen sind altersabhängig:

3. Ätiologie

Der plötzliche Herztod tritt infolge verschiedener kardialer Vorbelastungen ein. Ursächlich sind u.a.:

Bei keiner erkennbaren Herzveränderung kommen kardiale Ionenkanalerkrankungen als Ursache in Betracht:[2]

Bei jungen Menschen, die keine Vorerkrankung haben, wird eine genetische Ursache vermutet.

3.1. Auslöser

Extrakardiale Auslöser des plötzlichen Herztods sind zum Beispiel:

3.2. Plötzlicher Herztod bei Sportlern

Der Auslöser bei Leistungssportlern ist die körperliche Überbelastung. Die häufigsten Sportarten bei PHT sind:

  • Joggen (Laufen)
  • Triathlon
  • Ballspielarten (Fußball, Basketball)

Ein Zusammenhang zwischen körperlicher Belastung bei unauffälligem Myokard und dem Auftreten des plötzlichen Herztodes konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Sehr wohl jedoch kann es durch sportliche Betätigung bei vorbestehenden myokardialen Veränderungen zur Triggerung von Arrhythmien und dadurch zum PHT kommen.

4. Symptomatik

Der PHT führt innerhalb weniger Minuten zum Tod. Typische Symptome sind:

5. Prävention

Ist der Tod noch nicht eingetreten, kann die rechtzeitige und suffiziente kardiopulmonale Reanimation einen PHT verhindern. Als lebensrettende Maßnahme kommt dabei der Defibrillation der höchste Stellenwert zu. Nach einer geglückten Reanimation kann die Implantation eines Defibrillator-Systems (ICD) oder eine ursachenorientierte Pharmakotherapie erfolgen.

Als präventive Diagnostik werden verschiedene Herz-Kreislauf-Untersuchungen empfohlen, darunter [1][3]

Bei Kardiomyopathien[1] oder Ionenkanalerkrankungen[4] sind zusätzliche molekulargenetische Untersuchungen indiziert.

Abhängig von der Ursache des PHT sollte ein kardiologisches Screening sowie ggf. eine Primärprophylaxe bei engen Verwandten erwogen werden.

6. Quellen

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