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Glaskörperblutung

Englisch: intravitreal hemorrhage

1. Definition

Eine Glaskörperblutung ist das Eindringen von Blut aus Blutgefäßen des Auges in den Glaskörper.

2. Vorkommen

Glaskörperblutungen treten aufgrund verschiedener Pathomechanismen auf:

3. Symptomatik

Glaskörperblutungen verursachen typischerweise keine Schmerzen. Je nach Ausmaß des Blutaustritts in den Glaskörper berichten die Patienten vor allem über trübe graue Schlieren, Rußregen, "Schneegestöber" oder rötlich verfärbte Bereiche innerhalb ihres Gesichtsfelds. Bei stärkeren Einblutungen kann es zu Skotomen oder Visusverlust bis auf Wahrnehmung von Handbewegungen kommen.

Der Visus ist meist in den Morgenstunden schlechter, da sich das Blut auf dem Augenhintergrund ablagert und dort die Makula bedeckt.

4. Diagnostik

Die Diagnose einer Glaskörperblutung erfolgt üblicherweise mittels Ophthalmoskopie oder Dreispiegel-Kontaktglas. Die Blutung ist meist leicht zu erkennen. Bei kleineren, dispersen Blutungen bleibt die Retina einsehbar, so dass ggf. die Blutungsquelle ausgemacht werden kann.

Bei Katarakt oder stärkeren Blutungen muss wegen fehlender Einsehbarkeit der Augenhinterkammer eine Diagnose mittels Ultraschall versucht werden. Außerdem sollte bei jeder neu aufgetretenen Glaskörperblutung mit fehlendem Funduseinblick eine Echographie zum Ausschluß einer Netzhautablösung (Amotio retinae) durchgeführt werden. Weitere Untersuchungen sind die Gonioskopie und die Messung des intraokulären Drucks.

Das kontralaterale Auge sollte mituntersucht werden, um pathologische Gefäßbefunde, wie eine diabetische Retinopathie zu erfassen.

5. Therapie

Die Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß und der Ursache der Glaskörperblutung. Primäres Therapieziel ist dabei eine Blutstillung. Der Patient soll während der initialen Therapiephase eine aufrechte Ruhehaltung beibehalten, um eine weitere Ausbreitung der Blutung zu verhindern und ein schnelles Absinken der Blutbestandteile zu gewährleisten. Im Anschluss muss die Ursache der Blutung behandelt werden, beispielsweise durch Laserkoagulation von retinalen Gefäßen.

Bei größeren Blutungen oder Blutungen ohne Resorptionstendenz sollte das Corpus vitreum operativ entfernt werden (Vitrektomie). Der Augapfel wird anschliessend mit Kochsalzlösung, Gas oder Silikon-Öl gefüllt, um ein Kollabieren des Bulbus zu verhindern. Ggf. kann gleichzeitig eine panretinale Laserkoagulation zur Prävention einer erneuten Blutung erfolgen.

6. Prognose

Das Aufklaren des Glaskörpers und damit die Besserung des Visus kann Monate dauern. Kleinere Blutungen werden mit einer Rate von etwa 1% pro Tag resobiert. Die Besserung tritt bei älteren Patienten mit bereits verflüssigtem Glaskörper schneller ein als bei jungen Patienten. Das Tragen einer Lochbrille kann das Absinken der Blutbestandteile und damit ihre Resorption beschleunigen.

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