Kontaktglas
Definition
Kontaktgläser sind ophthalmologische Untersuchungsinstrumente, die direkt auf die anästhesierte Hornhaut des Auges aufgesetzt werden. Sie ermöglichen die direkte Betrachtung der Netzhautperipherie und des Kammerwinkels und kommen bei der Fundoskopie und Gonioskopie zum Einsatz.
Aufbau
Kontaktgläser haben die Form eines trichterförmigen Lupenglases. Im Inneren befinden sich am Rand unterschiedlich geneigte Spiegel. Es sind verschiedene Varianten verfügbar, zum Beispiel:
- Kontaktglas nach Goldmann
- Goldmann-Einspiegelkontaktglas
- Goldmann-Zweispiegelkontaktglas
- Goldmann-Dreispiegelkontaktglas
- Zeiss-Vierspiegelglas
Untersuchung
Für die Kontaktglasuntersuchung der Netzhaut wird die Pupille wie bei der einfachen Ophthalmoskopie durch ein Mydriatikum erweitert. Vor der Verwendung des Kontaktglases wird ein Lokalanästhetikum in den Konjunktivalsack geträufelt, um die Hornhaut zu betäuben. Danach wird ein Schutzgel auf das Kontaktglas aufgetragen und das Kontaktglas aufgesetzt. Der Einblick in das Kontaktglas erfolgt durch das Spaltlampenmikroskop hindurch.
Das Dreispiegelkontaktglas besteht aus einem zentralen Optikanteil und einem System mit 3 kleinen Spiegeln. Der zentrale Teil des Kontaktglases ermöglicht eine 30°-Betrachtung des hinteren Augenpols. Der am schwächsten geneigte Spiegel (ca. 60°) erlaubt die Sicht von 30° bis zum Bulbusäquator. Der zweite, mittlere Spiegel (Neigung ca. 66°) wird für die Beurteilung der peripheren Netzhautbereiche hinter dem Äquator genutzt. Die vollständige (360°) Beurteilung aller Netzhautbereiche erfordert ein Drehen, zum Teil auch Kippen, des Drei-Spiegel-Kontaktglases.
Mit dem am stärksten geneigten Spiegel (ca. 76°) kann man den Kammerwinkel beurteilen. Die Beurteilung und Klassifizierung des Kammerwinkels erfolgt in Miosis. Gebräuchlich sind die Einteilung nach Shaffer oder Scheie.