Gestoden
Synonyme: Gestodenum u.a.
Handelsnamen: Minulet® u.a .
Englisch: gestodene
Definition
Bei Gestoden handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der Gestagene, der in der Gynäkologie zum Einsatz kommt.
Chemie
Die chemische Bezeichnung (IUPAC-Name) von Gestoden ist 13-Ethyl-17β-hydroxy-18,19-dinor-4,15-pregnadien-20-in-3-on. Die Summenformel des Stoffes lautet
- C21H26O2.
Die Molekulare Masse (Molekulargewicht) beträgt: 310,43 g·mol-1
Indikationen
Gestoden ist zur hormonellen Schwangerschaftsverhütung in Kombination mit Ethinylestradiol indiziert. Darüber hinaus wird die Wirkstoffkombination im Rahmen der Therapie der Dysmenorrhoe angewendet.
Applikationsformen
Das Arzneimittel wird in Form von Tabletten appliziert.
Pharmakokinetik
Der Wirkstoff weist eine Bioverfügbarkeit von ca. 99% auf. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich 15 Stunden, wonach der Arzneistoff anschließend größtenteils renal ausgeschieden wird.
Wirkmechanismus
Gestoden ist ein Derivat von Progesteron und hemmt die Ovulation. Darüber hinaus verdickt Gestoden den Schleim an der Zervix, was das Eindringen der Spermien verhindert. Die Tubenmotilität wird herabgesetzt. Die Wirkstoffkombination liefert dem Körper erhöhte Östrogen- und Gestagenmengen und täuscht dadurch eine Schwangerschaft vor.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff bzw. Ethinylestradiol
- behandelte bzw. bestehende maligne Tumoren
- Endometriumtumoren
- schwere Hypertonie, Migräne
- vaginale Blutungen
- Herpes gestationis
- Angina pectoris, Schlaganfall, Herzinfarkt
- schwere Venenerkrankungen, Blutgerinnungsstörungen, Thrombophlebitis
- Sichelzellenanämie
- Schallleitungsschwerhörigkeit
- Dyslipidämie
- schwere Lebererkrankungen
- Schwangerschaft, Stillzeit