Ganglion pterygopalatinum
Synonyme: Flügelgaumenganglion, Ganglion sphenopalatinum (obsolet)
Englisch: pterygopalatine ganglion
Definition
Das Ganglion pterygopalatinum ist ein Ganglion, das sich in der gleichnamigen Fossa pterygopalatina an der Schädelbasis befindet. Es zählt zu den parasympathischen Kopfganglien.
Anatomie
Topografie
Das Ganglion pterygopalatinum steht anatomisch-topografisch mit folgenden Strukturen in enger räumlicher Beziehung:
Fasern
Durch das Ganglion pterygopalatinum ziehen sensible, sympathische und parasympathische Fasern, wobei nur letztere im Ganglion verschaltet werden. Für die sensiblen und sympathischen Fasern ist das Ganglion nur eine Durchgangsstation.
Parasympathische Fasern
Die parasympathischen Fasern gehören zu Nervenzellen des Nucleus salivatorius superior. Sie spalten sich im Ganglion geniculatum vom Nervus facialis (Nervus VII) ab. Sie ziehen mit dem Nervus petrosus major und dem Nervus canalis pterygoidei zum Ganglion pterygopalatinum, wo sie auf das postganglionäre Neuron verschaltet werden. Von hier aus gelangen sie vor allem über Äste des Nervus maxillaris ("viszeroefferente Dienstleister") zu ihren Erfolgsorganen, nämlich
- über die Rami orbitales zur Schleimhaut der Siebbeinzellen und des Sinus sphenoidalis
- über die Rami nasales zur Nasenschleimhaut im hinteren Abschnitt der Nasenhöhle
- über den Ramus pharyngeus zur Schleimhaut des Nasopharynx
- über den Nervus nasopalatinus zur Schleimhaut des vorderen Gaumens
- über den Nervus palatinus major zur Gaumen- und Nasenschleimhaut
- über die Nervi palatini minores zum weichen Gaumen
- via Nervus zygomaticus und Nervus lacrimalis zur Tränendrüse
Sympathische Fasern
Die sympathischen Fasern des Ganglion pterygopalatinum sind postganglionär und stammen aus dem Ganglion cervicale superius, von dem sie über den Plexus caroticus internus, den Nervus petrosus profundus und schließlich den Nervus canalis pterygoidei hierher gelangen. Sie ziehen unverschaltet zur Tränendrüse.
Sensible Fasern
Das Ganglion erhält über die Rami ganglionares sensible Fasern aus dem Nervus maxillaris, die unverschaltet durch das Ganglion ziehen. Sie enthalten Afferenzen aus der Nasen-, Gaumen- und Rachenschleimhaut, die über die oben genannten Äste des Nervus maxillaris zum Ganglion gelangen.
Klinik
Die Ganglion-pterygopalatinum-Blockade ist eine Behandlungsmethode, die bei Cluster-Kopfschmerz und manchen Migräneformen durchgeführt wird. Dabei wird das Gewebe um das Ganglion herum mit einem Lokalanästhetikum infiltriert.
um diese Funktion zu nutzen.