Fußgewölbe
Definition
Als Fußgewölbe bezeichnet man die in 2 Ebenen geschwungen verlaufende Anordnung der Fußknochen, die auf der Plantarseite des Fußes einen Hohlraum formt.
Anatomie
Die Wölbung des Fußes wird durch die an seinen Knochen ansetzenden Sehnen, Bänder und Muskeln erreicht. Durch diese Elemente kommt es zu einer aktiven und passiven Verspannung der Fußknochen. Man unterscheidet:
- Fußlängsgewölbe: Wölbung in der Sagittalebene
- Fußquergewölbe: Wölbung in der Frontalebene
Längsgewölbe
An der aktiven Verspannung des Längsgewölbes sind folgende Strukturen beteiligt:
- Unterschenkelmuskulatur: Vor allem die tiefen Flexoren, z.B. Musculus flexor hallucis longus und Musculus flexor digitorum longus
- Kurze Fußmuskulatur: Musculus abductor hallucis, Musculus flexor hallucis brevis, Musculus flexor digitorum brevis, Musculus quadratus plantae und Musculus abductor digiti minimi pedis
Die passive Verspannung erfolgt unter anderem durch:
Quergewölbe
Die aktive Verspannung des Quergewölbes wird vor allem durch das Zusammenspiel von Musculus tibialis anterior und Musculus fibularis longus erreicht. Gemeinsam bilden sie den sogenannten "Steigbügel". In der Literatur wird diese Funktion aber auch dem Musculus tibialis posterior zugeschrieben.[1] Ferner wirken an der aktiven Verspannung des Quergewölbes die kurzen Fußmuskeln mit, in erster Linie das Caput transversum des Musculus adductor hallucis.
An der passiven Verspannung sind folgende Bänder beteiligt:
Funktion
Durch das Fußgewölbe wird das Körpergewicht nicht von der gesamten Fußfläche getragen, sondern hauptsächlich von der Ferse (Tuber calcanei), dem Großzehenballen (Großzehengrundgelenk bzw. I. Metatarsalköpfchen) und dem Kleinzehenballen (Kleinzehengrundgelenk bzw. V. Metatarsalköpfchen).
Klinik
Eine mangelhafte Ausbildung des Fußgewölbes ist die Grundlage vieler Fußdeformitäten, z.B. Plattfuß, Senkfuß oder Spreizfuß.
Quellen
- ↑ Böhni et al. Manuelle Medizin 2, Georg Thieme Verlag, 2012