Fußlängsgewölbe

Das Fußlängsgewölbe entsteht durch aktive und passive Verspannung der Fußsohle. Zur aktiven Verspannung trägt die Muskulatur des Unterschenkels und die kurze Fußmuskulatur bei. Die passive Verspannung erfolgt mittels der Plantaraponeurose und verstärkenden Bändern.

Die Fußlängswölbung besteht aus mehreren Bögen, welche die Fußsohle formen:

• Medialer Längsbogen: Verläuft entlang der inneren Kante des Fußes und erstreckt sich von der Ferse bis zum Großzehengrundgelenk.
• Lateraler Längsbogen: Verläuft entlang der äußeren Kante des Fußes von der Ferse bis zum äußeren Vorfuß.

Gemeinsam mit dem Fußquergewölbe ist das Längsgewölbe für die Stabilität des Fußes essenziell. Das Fußgewölbe erlaubt das Tragen des Körpergewichts, Schockabsorption und eine effiziente Gangmechanik.

Störungen des Fußlängsgewölbes können z.B. zu folgenden Krankheitsbildern und Fehlhaltungen führen:

• Plattfuß (Pes planus): Der mediale Längsbogen ist stark abgeflacht oder fehlt ganz. Dies kann zu einer ungleichmäßigen Verteilung des Gewichts und Instabilität führen.
• Hohlfuß (Pes cavus): Der mediale Längsbogen ist übermäßig hoch. Es kann zu übermäßiger Belastung bestimmter Fußbereiche kommen, was Schmerzen, Instabilität und Fehlhaltungen verursachen kann.
• Plantarfasziitis: Eine Entzündung der Plantarfaszie, die die Fußsohle unterstützt und bei Pes planus häufiger auftritt.
• Überpronation und -supination: Probleme mit der Fußlängswölbung können zu übermäßiger Einwärtsdrehung (Pronation) oder Auswärtsdrehung (Supination) des Fußes führen, was zu biomechanischen Ungleichgewichten führt und die Verletzungsanfälligkeit erhöht.

Therapeutisch können orthopädische Einlagen eingesetzt werden, auch die Schuhwahl kann einen Einfluss auf das Fußgewölbe haben (auf ausreichend Unterstützung und Dämpfung achten). Mittels gezielten Übungen kann im Rahmen der Physiotherapie das Fußlängsgewölbe gestärkt werden. In einigen Fällen kann eine chirurgische Therapie nötig sein.