Doppelfiltrations-Plasmapherese
Synonym: Membran-Differential-Filtration (MDF)
Englisch: double filtration plasmapheresis
Definition
Die Doppelfiltrations-Plasmapherese, kurz DFPP, ist ein extrakorporales Blutreinigungsverfahren (Apherese) zur größenselektiven Filtration hochmolekularer Blutplasmabestandteile nach vorgeschalteter Membranplasmaseparation.
Verfahren
Das Grundprinzip der DFPP ist eine Filtration in Abhängigkeit von Größe, molarer Masse und Geometrie. Moleküle und Molekülkomplexe mit einem Durchmesser von 25 bis 40 nm werden zurückgehalten, während kleinere Moleküle wie HDL-Cholesterin den Filter theoretisch ungehindert passieren können.
In einem ersten Schritt werden zunächst zelluläre Bestandteile des Blutplasmas mit einem Plasmaseparator abgetrennt. Das so gewonnene Plasma wird im nächsten Schritt durch einen Sekundärfilter geleitet, in dem hochmolekulare Substanzen wie große Triglycerid-reiche Lipoproteine und LDL-Partikel inklusive Lipoprotein (a), Fibrinogen und Immunglobulin M zurückgehalten werden.
Die Membran des Sekundärfilters besteht bei einer Lipid- bzw. Doppelfiltration aus Polyethylen, wobei Filter mit unterschiedlichen Porengrößen zur Verfügung stehen (z.B. Rheofilter). Bei der temperaturoptimierten Doppelfiltrations-Plasmapherese wird das Plasma zur Optimierung der Trenncharakteristik für die Filtration über eine vorgeschaltete Heizung in den Sekundärfilter geleitet. Beim Monet-Verfahren besteht die Membran des Sekundärfilters aus Polysulfon. Die Temperatur des Plasmas kann bei diesem Verfahren nicht modifiziert werden.
Die Behandlungsdauer beträgt in Abhängigkeit von Blutfluss und Plasmavolumen des Patienten etwa zwei Stunden. Die begleitende Antikoagulation kann sowohl mit Heparin als auch mit Citrat erfolgen.
Indikationen
- Hypertriglyzeridämie (z.B. bei Pankreatitis)
- Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP)
- Morbus Waldenström
- Hyperviskositätssyndrom
- Kryoglobulinämie
- Morbus Refsum
- Sklerodermie
- Mikrozirkulationsstörungen (Rheopherese): z.B. diabetischer Fuß, Hörsturz, trockene altersabhängige Makuladegeneration