Synonyme: Coronavirus-Infektion, canine Coronavirusinfektion
Als Coronavirusinfektion bezeichnet man Infektionskrankheiten beim Hund, die durch verschiedene Coronaviren verursacht werden.
Beim Hund sind zwei verschiedene Coronaviren von klinischer Bedeutung:
Das canine respiratorische Coronavirus ist am Zwingerhusten-Komplex beteiligt. Es unterscheidet sich antigenetisch vom enteralen Coronavirus (enterale Coronavirusinfektion), welches in die gleiche Gruppe wie
Respiratorische Coronaviren werden über Aerosole (Tröpfcheninfektion) aufgenommen. Enterale Coronaviren hingegen werden fäkal-oral übertragen. Während CECoV vorwiegend Epithelzellen des Respirationstrakts besiedelt, zeigt CRCoV einen besonderen Tropismus für die apikalen Zellen der Darmzotten des oberen Dünndarms.
Nach einer Infektion mit respiratorischen Coronaviren kommt es durch bakterielle Superinfektionen zu respiratorischen Symptomen, während enterale Coronaviren wiederum vorrangig Durchfall verursachen.
Die klinischen Symptome sowie der Krankheitsverlauf einer Infektion mit respiratorischen Coronaviren hängt von verschiedenen Faktoren ab, u.a. vom Immunstatus, den beteiligten Erregern (z.B. Bordetella bronchiseptica) und den Umgebungsfaktoren (z.B. Stress). Häufig kommt es zu inapparenten Verläufen, die mit serösem Nasenausfluss, trockenem Husten und leichten Allgemeinstörungen einhergehen. Selten wird die Erkrankung durch zusätzliche Pathogene verkompliziert, sodass es zu hohem Fieber und massiver Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens kommt.
Infektionen mit dem enteralen Coronavirus verlaufen in den meisten Fällen subklinisch. Klinisch manifeste Erkrankungen werden vermehrt bei Welpen und Junghunden beobachtet. Hier kommt es zu Apathie, Anorexie, anhaltenden wässrigen Druchfällen und Fieber. Durch zusätzliche Mischinfektionen mit Endoparasiten wird der Krankheitsverlauf verkompliziert.
Differenzialdiagnostisch sind andere respiratorische oder enterale Erkrankungen auszuschließen, z.B. Staupe oder Parvovirose.
Bisher (2021) sind keine praxistauglichen Testverfahren zur Diagnose von caninen Coronaviren verfügbar. Die Diagnosestellung basiert daher auf der Anamnese, der klinischen Untersuchung und der typischen Klinik.
Eine kausale Therapie existiert derzeit nicht. Die Behandlung ist rein symptomatisch und zielt darauf ab, das Allgemeinbefinden des Tieres zu fördern (z.B. Rehydrierung) und Sekundärinfektionen zu vermeiden.
Canine Coronaviren besitzen kein zoonotisches Potenzial.
Fachgebiete: Innere Medizin, Veterinärmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 7. Februar 2021 um 20:21 Uhr bearbeitet.
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