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Bordetella bronchiseptica

1. Definition

Als Bordetella bronchiseptica bezeichnet man ein kokkoides, gramnegatives Stäbchenbakterium der Gattung Bordetella.

2. Taxonomie

Bordetella bronchiseptica zählt neben sieben anderen Arten zur Gattung Bordetella. Bordetellen gehören zur Familie der Alcaligenaceae, innerhalb der Subklasse der Betaproteobacteria.

3. Merkmale

Bordetella bronchiseptica ist ein kokkoides, gramnegatives Stäbchenbakterium. Die Bakterien sind strikt aerob und sowohl die Katalasereaktion als auch der Oxidasereaktion zeigen ein positives Ergebnis. Die Bakterien weisen eine Länge von etwa 1 bis 1,5 μm auf und sind peritrich begeißelt. Zudem bilden sie eine Vielzahl an Fimbrien aus, die eine Anheftung am Wirt ermöglichen.

Die Widerstandsfähigkeit des Bakteriums gegenüber äußeren Einflüssen (insbesondere einer Austrocknung) ist gering.

4. Anzüchtung

Die Anzüchtung des Bakteriums nimmt mindestens zwei Tage in Anspruch, wobei eine Temperatur von 37 °C einzuhalten ist.

5. Erkrankungen

Bordetella bronchiseptica kann beim Menschen, vielen Säugetierarten (z.B. Schwein, Hund, Katze, Pferd, Nagetiere) und Vögeln zu Erkrankungen des Respirationstrakts führen.

Der Erreger ist beim Menschen in seltenen Fällen für Atemwegserkrankungen verantwortlich. Meist handelt es sich dabei um immunsupprimierte Personen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine Übertragung vom Tier zum Mensch stattfinden kann (mögliche Zoonose).

Beim Hund gilt Bordetella bronchiseptica als ein Erreger des multifaktoriell bedingten Zwingerhustens, wohingegen bei Katzen das Bakterium als Primärerreger kausal am Katzenschnupfen beteiligt sein kann.

Beim Schwein kann das Bakterium zu der Entstehung einer Rhinitis atrophicans oder einer Bronchopneumonie beitragen. Bei Kaninchen, Meerschweinchen und Ratten löst Bordetella bronchiseptica potentiell Atemwegserkrankungen aus. Aborte und Todgeburten können ebenfalls auftreten.

6. Therapie

Beim Hund und bei der Katze steht ein intranasaler Lebendimpfstoff zur Verfügung. Aufgrund des meist leichten Krankheitsverlaufes wird von einer routinemäßigen Anwendung in der Regel abgeraten. Zusätzlich darf der Impfstoff nicht bei tragenden Tieren verwendet werden. Allenfalls ist eine Vakzinierung bei der Eingliederung von Einzeltieren in größere Gruppen mit möglicher Bordetellen-Besiedelung indiziert.

7. Quellen

  • Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7.
  • Selbitz HJ, Truyen U, Valentin-Weigand P (Hrsg.). 2015. Tiermedizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre. 10., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart. ISBN: 978-3-8304-1262-5
Stichworte: Bakterium, Stäbchen
Fachgebiete: Bakteriologie

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