Meerschweinchen
Synonym: Cavia porcellus
Englisch: guinea pig
Definition
Das Meerschweinchen (Hausmeerschweinchen) ist eine domestizierte Art der Cavidae innerhalb der Rodentia und nahe verwandt mit dem Tschudi Meerschweinchen (Cavia tschudii).
Die Domestikation erfolgte 5000 bis 2000 v. Chr. in Südamerika.
Namensherkunft
Die Meerschweinchen wurden im 16. Jahrhundert von Südamerika nach Europa und Nordamerika gebracht. Aufgrund ihrer Quieklaute, die denen eines Schweines ähneln und des Transports über das Meer, ergab sich der Name "Meerschweinchen".
Anatomie
Meerschweinchen haben in jeder Kieferhälfte einen Inzisivus (Nagezahn), einen Prämolaren und drei Molaren. Die Zähne sind wurzellos und können ein Leben lang nachwachsen. Die Mundhöhle wird in den vorderen Nageraum und den hinteren Kauraum unterteilt.
Die Wirbelsäule des Meerschweinchens besteht aus:
Das Schlüsselbein ist beim Meerschweinchen beinahe vollständig zurückgebildet.
An den Vorderfüßen sind vier, an den Hinterfüßen drei Krallen ausgebildet. Afterkrallen können vorhanden sein.
Haltung
Meerschweinchen werden als Haustiere in Käfigen, Gehegen oder auch im Freiland in angelegten Ställen gehalten. Zum Auffangen von Urin und Kot wird i.d.R. Einstreu ausgelegt. Futternapf und Wassertränke dienen der Nahrungsversorgung des Meerschweinchens.
Meerschweinchen sollten nicht einzeln gehalten werden. In einigen Ländern (z.B. Österreich und der Schweiz) ist die Einzelhaltung von Meerschweinchen verboten. Empfohlen werden Gruppen von mindestens 2 bis 4 Tieren. Die Vergesellschaftung mit Kaninchen oder Hasen wurde lange Zeit durchgeführt, ist jedoch für Einzeltiere nicht zu empfehlen. Die Arten sind jedoch prinzipiell verträglich und können in Gruppen von mehreren Tieren pro Art zusammen gehalten werden.
Ernährung
Die Ernährung von Meerschweinchen sollte hauptsächlich durch frisches Heu erfolgen. Eine Zufuhr von Kräutern und frischem Obst sowie Gemüse sorgt für eine ausreichende zusätzliche Zufuhr von Wasser, Mineralstoffen und Vitaminen. Spezielles Futter aus dem Zoofachhandel ist nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Aufgrund des hohen Energiegehaltes fördert es Übergewicht und Knochenprobleme.
Es ist wichtig, auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C zu achten, da Meerschweinchen – wie der Mensch – zu den wenigen Säugetieren gehören, die dieses Vitamin nicht selbst bilden können. Es ist für das Immunsystem und das Knochenwachstum wichtig.
Die Nagetiere fressen gerne Wildpflanzen. Diese sollten möglichst an kaum befahrenen Straßen, naturbelassenen Stellen gesammelt werde.
Empfehlenswert sind u.a. folgende Pflanzen:
Fortpflanzung
Die Lebenserwartung beträgt ca. 5 bis 8 Jahre. Ab einem Alter von 6 Monaten werden Weibchen wie Männchen geschlechtsreif. Eine Deckung ist jedoch erst ab 8 Monaten zu empfehlen. War die Paarung erfolgreich, werden nach etwa 2 Monaten vollständig entwickelte Junge geboren. Sie sind befellt und nestflüchtig. Die Jungen können direkt feste Nahrung aufnehmen, jedoch ist die Milchzufuhr für eine gesunde Entwicklung eines Jungen essenziell.
Besonderheiten
Meerschweinchen können als Haustiere gehalten werden. Sie sind sehr intelligent, lernfähig und reinlich. Meerschweinchen können trainiert werden und bestimmte Tricks erlernen. Des Weiteren sind sie sehr kommunikativ und können in ihren Lauten und Quieken sogar konditioniert werden.
Quelle
- Salomon et al. Anatomische Besonderheiten beim Meerschweinchen (Cavia cutleri f. porcellus). Anatomie für die Tiermedizin. 2015
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