Intelligenz
von lateinisch: inter - zwischen; legere - lesen
Synonym: kognitive Leistungsfähigkeit
Englisch: intelligence
Definition
Intelligenz ist eine aus mehreren Komponenten bestehende Fähigkeit, die es dem Menschen ermöglicht, in seiner Umwelt Sinnzusammenhänge und Kausalitäten zu erkennen und aus seinen Beobachtungen eigenständig Problemlösungen zu entwickeln.
Entwicklung des Intelligenzbegriffs
A. Binet ist der Begründer des Intelligenzkonzeptes. Er erstellte schon frühzeitig Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, die dazu dienen sollten, die intellektuelle Entwicklung eines Kindes zu beschreiben.
Stern entwickelte diese Ideen weiter und führte den Begriff des Intelligenzquotienten (IQ) ein. Nach ihm sollte der Quotient aus Intelligenzalter und Lebensalter mit hundert multipliziert den Intelligenzquotienten ergeben. Da diese Definition aber besonders in höherem Alter keinen Sinn mehr ergibt, wurde von Wechsler der Begriff des Abweichungs-Intelligenzquotienten eingeführt, der Angaben über die Stellung eines Individuums in seiner Altersgruppe machen sollte.
Intelligenzquotient
Der Intelligenzquotient ist eine numerische Darstellung der Intelligenz, die durch standardisierte Tests gemessen wird. Für die Berechnung der IQ-Bereiche gibt es mehrere Verfahren. Bei der heute (2024) am meisten verwendeten Abweichungs-IQ-Skala gilt ein Mittel von 100 und eine Standardabweichung (SD) von 15. Daraus ergibt sich folgende Einteilung:
- ab 130: extrem hoch
- 115–130: sehr hoch
- 101–115: oberer Durchschnitt
- 100: durchschnittlich
- 86–99: unterer Durchschnitt
- 70–85: sehr niedrig
- unter 70: extrem niedrig
Bei einer Standardabweichung von 10 liegen entsprechend andere Wertebereiche vor und der durchschnittliche IQ bewegt sich in einem Korridor von 90 bis 110.
Intelligenztheorien
Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Intelligenztheorien und darauf basierende Intelligenztests entwickelt. Dies sind die bekanntesten Theorien:
Spearmans Zweifaktorentheorie
Spearman unterschied zwei Faktoren:
- Generalfaktor, auch g-Faktor genannt, der allen Intelligenzleistungen gemeinsam ist
- spezifische Faktoren
Theorie nach Cattell
Cattell unterschied zwischen der
- flüssigen Intelligenz (Fähigkeit, logisch denken zu können) und der
- fest gewordenen Intelligenz (erworbenes Wissen)
7-Faktoren-Theorie
Thurstone unterschied sieben Faktoren:
- Merkfähigkeit
- Wortflüssigkeit
- Rechenfertigkeit
- Auffassungsgeschwindigkeit
- Räumliches Vorstellungsvermögen
- Wortverständnis
- Schlussfolgerndes Denken
um diese Funktion zu nutzen.