Fimbrie (Bakteriologie)
Synonym: Fimbria
Englisch: fimbria
Definition
Fimbrien sind elektronenmikroskopisch sichtbare Zellanhänge von Bakterien, die hauptsächlich aus Adhäsinen bestehen und der Anheftung der Erreger an Zelloberflächen dienen.
Mikrobiologie
Fimbrien sind ca. 0,2–20 μm lange und 3-10 nm durchmessende, fadenförmige Proteine, die über die ganze Zelloberfläche verteilt stehen oder polar angeordnet sind. Sie sind dünner, kürzer und z.T. weniger flexibel als Geißeln und verlaufen im Gegensatz zu diesen nicht gewellt, sondern gerade. Von den Pili unterscheiden sie sich dadurch, dass sie keine RNA oder DNA transportieren. Teilweise werden die Begriffe "Fimbrie" und "Pilus" aber auch synonym verwendet.
Fimbrien kommen vor allem bei gramnegativen Bakterien vor. Sie dienen der mechanischen Anheftung und Verankerung der Erreger an Zellen. Darüber hinaus spielen sie eine Rolle als Erkennungsstrukturen bei Kontakt und gegenseitiger Anheftung artgleicher Bakterien.
Einteilung
Man unterscheidet mehr als 30 verschiedene Arten von Fimbrien, die man anhand ihrer Empfindlichkeit gegenüber Mannose in zwei Klassen unterteilt:
- Mannose-sensitive Fimbrien (MS-Typ)
- Mannose-resistente Fimbrien (MR-Typ)
Klinik
Fimbrien sind ein wichtiger Virulenzfaktor vieler Bakterienarten, z.B. von Escherichia coli, Bordetella pertussis, Pseudomonas aeruginosa sowie Staphylokokken und Streptokokken.
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