Clioquinol
Synonyme: Clioquinolum u.a.
Handelsnamen: Locacorten® u.a.
Englisch: Clioquinol
Definition
Clioquinol stellt einen Wirkstoff aus der Gruppe der Antiseptika dar und kommt im Rahmen der Therapie von Hauterkrankungen ausgelöst durch Bakterien und Pilze zum Einsatz.
Indikationen
Clioquinol ist bei entzündlichen Hautreaktionen wie Hautausschlag, Ekzemen sowie infizierten Hautkrankheiten und Wunden indiziert.
Allgemeines
Das Arzneimittel wird als Creme, Salbe oder Paste appliziert. Clioquinol weist antiseptische, antibakterielle und antimykotische Eigenschaften auf.
Wirkmechanismus
Die Wirkung beruht auf der Bildung von unlöslichen Metallionen-Komplexen mit Erreger-Enzymen, was diese funktionsunfähig macht. Dadurch werden die Krankheitserreger abgetötet.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Überempfindlichkeit
- allergische Hautreaktionen, Hautentzündung
- Schilddrüsenfunktionsstörungen
- vorübergehende Verfärbung der Haut, des Kopfhaars und der Fingernägel
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff bzw. Chinolinen
- Überempfindlichkeit gegen Jod
- Otitis media
- Windeldermatitis
- großflächige Anwendung
- Die Anwendung am Cavum tympani stellt eine Kontraindikation dar.
- Die Anwendung in der Leistengegend stellt eine Kontraindikation dar.
- Schwangerschaft, Stillzeit
Toxikologie
Clioquinol ist als Gefahrstoff eingestuft und ist toxisch bei Einatmen oder Verschlucken der Substanz. Die durchschnittliche letale Dosis beträgt beim Meerschweinchen 175 mg/kg Körpergewicht (KG), beim Hund liegt sie bei 400 mg/kg KG. Im Falle akuter Intoxikationen beim Menschen sind hepatotoxische Effekte dokumentiert. Weiterhin ist Clioquinol in höheren Dosen neurotoxisch, es kommt zu motorischen Störungen und vorübergehender Amnesie. Die subakute myelooptische Neuropathie, die in den 1960er-Jahren epidemisch in Japan auftrat, ist auf die Neurotoxizität von Clioquinol zurückzuführen. Der genaue Pathomechanismus für die hepato- und neurotoxischen Effekte ist noch nicht bekannt.
um diese Funktion zu nutzen.