Chrysarobin
Synonyme: Chrysarobinum, Araroba depurata, Goapulver, Bahiapulver, Ararobapulver u.a.
Handelsnamen: Cignolin® u.a.
Englisch: Araroba powder, Goa powder, araroba
Definition
Chrysarobin ist eine aus dem Goabaum (Andira araroba aguiar) gewonnene Reinsubstanz, die in der Medizin als Naturheilmittel gegen Hauterkrankungen eingesetzt wird.
Hintergrund
Der bis zu 30 m hohe Goabaum ist in Ostbrasilien beheimatet und gehört zur Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die in Hohlräumen und Längskanälen der Rinde gebildeten Harzmassen sind als Goapulver bzw. Ararobapulver bekannt und finden in der Naturheilkunde Verwendung. Es handelt sich um ein in Wasser und Alkohol unlösliches, geschmack- und geruchloses, gelbliches Pulver, das infolge von Oxidationsprozessen braun wird. Das Pulver besteht zu ca. 80% aus Chrysarobin, einem Anthron-Derivat. Das in Chrysarobin enthaltene Chrysophan wird zu Chrysophansäure oxidiert. In der Volksmedizin Brasiliens kam der Wirkstoff bereits früher zur Behandlung von Hautkrankheiten zum Einsatz. Neben der äußerlichen Anwendung des Wirkstoffs wurde früher auch die innerliche Anwendung bei Störungen des Gastrointestinaltrakts, die mit Erbrechen und Diarrhoe einhergingen, praktiziert. Dies hatte allerdings meist eine schwere Gastroenteritis und Irritation der Magenschleimhaut zu Folge. Heute wird Chrysarobin ausschließlich äußerlich angewendet.
Wirkung
Der Wirkstoff weist antiparasitäre und keratoplastische, aber auch schleimhautreizende Eigenschaften auf. Der Wirkmechanismus beruht möglicherweise auf der Blockade der Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase durch Chrysarobin.
Indikationen
Chrysarobin wird im Rahmen der supportiven Therapie folgender Hauterkrankungen verabreicht:
Applikationsformen
Das Naturheilmittel wird topisch als Salbe oder Creme appliziert. Da Chrysarobin Entzündungen hervorrufen kann, sollte die Anwendung in geringen Dosen erfolgen.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- allergische Hautreaktionen: Brennen, Pruritus, Exanthem, Urtikaria, Erythem, Ödeme
- bei Anwendung an den Augen: Konjunktivitis, Keratitis, Blepharitis, Lichtempfindlichkeit
- Albuminurie
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Säuglinge und Kinder unter 12 Jahren aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Die Anwendung auf großen Körperflächen, Schleimhaut sowie an den Augen und Ohren ist kontraindiziert.