Synonyme: azinäre Verschattung, alveoläre Verschattung, azinäre Verdichtung, alveoläre Verdichtung, azinäres Verdichtungsmuster, azinäre Transparenzminderung
Als azinäres Verschattungsmuster wird ein radiologisches Befundmuster im Röntgen- oder CT-Thorax bezeichnet, das bei Erkankungen entsteht, die primär in den Alveolen lokalisiert sind. Es wird vom interstitiellen Verschattungsmuster abgegrenzt.
Erkrankungen, die primär in den Alveolen entstehen, führen zu einem azinären Verschattungsmuster. Die Alveolen sind statt Luft mit Exsudat oder Transsudat bzw. Blut, Eiter oder Zellen gefüllt. Ursächlich sind z.B.:
Das azinäre Verschattungsmuster ist gekennzeichnet durch:
Bei einem lokalisierten Prozess (z.B. bakterielle Infektion) sind zunächst nur einzelne Alveolen verdichtet (unscharfe Fleckschatten). Die Flüssigkeit kann sich über die Kohn-Poren und Lambert-Kanäle in die benachbarten Alveolen ausbreiten. Dadurch konfluieren die Fleckschatten zu Flächenschatten, die jedoch durch die Lappenspalten begrenzt werden. Ein systemischer Prozess (z.B. kardiales Lungenödem) betrifft die gesamte Lunge, wobei oft die Peripherie ausgespart bleibt. Typisch ist dabei das sogenannte Schmetterlingsödem mit bilateral symmetrischer, parahilärer, unscharf begrenzter Verschattung.
Die Maximalform der azinären Verschattung ist die Konsolidierung. Bei dieser homogenen Verschattung sind Lungengerüst und Lungengefäße nicht mehr erkennbar. Konsolidierungen müssen von Atelektasen differenziert werden.
siehe auch: interstitielles Verschattungsmuster, Milchglastrübung
Tags: Alveole, Azinus, CT-Thorax, Röntgen-Thorax, Verdichtung, Verschattung
Fachgebiete: Radiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 21. April 2021 um 10:32 Uhr bearbeitet.
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