Lungenkontusion
Synonym: Lungenquetschung
Englisch: lung contusion, pulmonary contusion
Definition
Die Lungenkontusion ist eine Schädigung des Lungenparenchyms als direkte Folge eines massiven Thoraxtraumas.
Klassifikation
Unterschieden wird zwischen:
- einfacher Lungenkontusion und
- Lungenkontusion mit respiratorischer Insuffizienz.
Der einfache Typ ist nur radiologisch zu erkennen. Eine Lungenkontusion mit respiratorischer Insuffizienz zeigt sich klinisch durch die typischen Symptome einer Hypoxämie.
Pathophysiologie
Die beim Thoraxtrauma einwirkende Energie wird auf das Lungenparenchym übertragen. Es kommt zu einer Quetschung des Gewebes. Nach einiger Zeit folgen der Schädigung diffuse interstitielle und alveoläre Einblutungen. Als Folge kann sich ein Lungenödem ausbilden.
Symptome
Die Beschwerden sind von denen des Thoraxtraumas nicht eindeutig abzugrenzen, da die Lungenkontusion nur als Begleitverletzung auftritt. Erste Symptome treten zeitverzögert auf, was die rechtzeitige Diagnose erschwert. Die Lungenkontusion gehört deshalb zu den so genannten "hidden six" eines Thoraxtraumas. Klinisch zeigt sich eine zunehmende Dyspnoe, ggf. begleitet von Hämoptysen und einem Anstieg der Körpertemperatur.
Therapie
Basismaßnahmen sind Sauerstoffgabe (8-15 l/min), eine dem Zustand angepasste Lagerung, die Anlage eines venösen Zugangs und eine ausreichende Analgesie.
Liegt eine massive respiratorische Insuffizienz vor, sollte der Patient nach Narkoseeinleitung und endotrachealer Intubation maschinell mit positivem endexspiratorischen Druck (PEEP) beatmet werden.
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