Arteria-brachialis-superficialis-Hautlappen (Hund)
Synonyme: Arterienlappen der Arteria brachialis superficialis
Definition
Als Arteria-brachialis-superficialis-Hautlappen bezeichnet man einen Hautlappen beim Hund, der zur Gruppe der Arterienlappen gehört und im Rahmen der Wundversorgung zum Einsatz kommt.
Indikation
Der Arteria-brachialis-superficialis-Hautlappen kommt bei Defekten des Unterarms und/oder des Ellenbogens zum Einsatz.
Anatomie
Der Hautlappen wird über einen kleinen und oberflächlich verlaufenden Ast der Arteria brachialis versorgt. Dieses als Arteria brachialis superficialis bezeichnetes Gefäß entspringt proximal des Ellenbogengelenks medialseitig aus der Arteria brachialis. Nach ihrem Abgang überquert sie in kraniodistaler Richtung medial das distale Ende des Musculus biceps brachii parallel zur gleichnamigen Vene.
Vorbereitung
Die Operation erfolgt in Allgemeinanästhesie und in Rückenlage.
Die Vordergliedmaße wird angehoben und mittels Stricken am Operationstisch fixiert. Anschließend wird der Hautlappen abgemessen und markiert. Die Konturen des Lappens werden durch zwei parallel verlaufende Linien entlang des Humerusschafts (Corpus humeri) gebildet. Diese Linien müssen nach dorsal fortgesetzt werden, damit diese entweder am oder etwas unterhalb des Tuberculum majus konvergieren. Die Mitte des Hautlappens befindet sich dabei über dem vorderen Drittel der Beugeseite des Ellenbogens.
Durchführung
Nachdem alle Markierungen vorgenommen wurden, kann mit einem Skalpell die Haut sowie die Subkutis inzidiert und der so gebildete Lappen unterminiert werden. Bei der Präparation ist besonders darauf zu achten, dass der subdermale Plexus (gebildet von der Arteria und Vena brachialis superficialis sowie der Vena cephalica) nicht verletzt wird. Der Lappen kann anschließend vorsichtig angehoben und über den Defekt positioniert werden. Bei der Bildung von Hohlräumen sind unbedingt Drainagen zu setzen. Erst dann dürfen die Wundränder adaptierend vernäht werden.
Komplikationen
Sowohl intra- als auch postoperativ können folgende Komplikationen auftreten:
- Blutungen
- Hämatome bzw. Serome
- Nahtdehiszenz
- Wundinfektion und/oder Nekrosen
Literatur
- Fossum TW. 2007. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag. ISBN: 978-3-437-57091-9
- Nickel R, Schummer A, Seiferle E. 2004. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band III: Kreislaufsystem, Haut und Hautorgane. 4., unveränderte Auflage. Stuttgart: Parey in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4164-9
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