Arterienlappen (Hund)
Englisch: axial pattern flaps
Definition
Unter einem Arterienlappen versteht man eine Methode der Lappenplastik, die beim Hund zur Versorgung großflächiger Wunden an verschiedenen Körperstellen verwendet wird.
Hintergrund
Arterienlappen gehören zur Gruppe der gestielten Hautlappen, die sowohl eine direkte kutane Arterie als auch eine Vene innerhalb der Basis des Hautlappens enthalten. Die terminalen Gefäße in diesen Hautlappen versorgen den subdermalen Plexus und gewährleisten so eine ausreichende Blutversorgung. Aus diesem Grund werden sie von vielen Chirurgen anderen Lappenplastiken vorgezogen.
Indikation
Arterienlappen werden häufig nach großflächigen Verletzung oder nach der chirurgischen Resektion von Hauttumoren angewendet.
Methode
Arterienlappen kommen immer dann zum Einsatz, wenn sie über Hautdefekte platziert werden können, die innerhalb ihres Schwenkradius liegen. In den meisten Fällen sind es rechteckige oder L-förmige Lappen. Beim Hund kommen folgende Arterienlappen zur Anwendung:
- Arterienlappen der Arteria auricularis caudalis
- Arterienlappen der Arteria temporalis superficialis
- Arterienlappen der Arteria cervicalis superficialis
- Arterienlappen der Arteria thoracodorsalis
- Arterienlappen der Arteria brachialis superficialis
- Arterienlappen der Arteria epigastrica superficialis cranialis
- Arterienlappen der Arteria epiastrica superficialis caudalis
- Arterienlappen der Arteria circumflexum ilica profunda
- Arterienlappen der Arteria geniculata
- Arterienlappen der Arteria caudalis lateralis
Bei der Katze werden ähnliche Arterienlappen verwendet.
Durchführung
Bei der Verwendung von Arterienlappen muss vorab eine sorgfältige Planung, Vermessung und Kartierung der Haut durchgeführt werden.
Um optimale Operationsergebnisse zu erhalten, ist eine fehlerfreie Lagerung des Patienten notwendig. Nur durch eine korrekt ausgeführte Positionierung können mögliche Verzerrungen von anatomischen Orientierungspunkten vermieden werden. Das Tier ist daher so zu lagern, dass die Gliedmaßen unter mäßiger Streckung fixiert werden können. Danach wird die Markierung der Arterienlappen vorgenommen.
Nach der Einzeichnung der Lappengrenzen werden die Ränder mit einem Skalpell inzidiert und die Haut mitsamt der Subkutis unterminiert. Der auf diese Weise frei präparierte Hautlappen kann dann über den Defekt gedreht, mit Drainagen versehen und adaptierend vernäht werden. Die Spenderstelle wird anschließend ebenfalls adaptierend verschlossen.
Komplikationen
Mögliche intra- sowie postoperative Komplikationen sind:
Literatur
- Fossum TW. 2007. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag. ISBN: 978-3-437-57091-9