Arteria-auricularis-caudalis-Hautlappen (Hund)
Synonyme: Arterienlappen der Arteria auricularis caudalis, Arteria-auricularis-caudalis-Lappenplastik, Auricularis-caudalis-Hautlappen
Definition
Als Arteria-auricularis-caudalis-Hautlappen bezeichnet man eine Methode des Arterienlappens beim Hund, die zur Wundversorgung im lateralen Halsbereich eingesetzt werden kann.
Indikation
Auricularis-caudalis-Hautlappen werden primär bei der Versorgung von Defekten (sowohl ipsi- als auch kontralateral) an Kopf und Hals angewendet.
Anatomie
Bei dieser Lappenplastik werden jene Äste der Arteria und Vena auricularis caudalis verwendet, die in Richtung des Musculus sternocleidomastoideus ziehen. Diese Gefäße befinden sich zwischen dem lateralen Atlasflügel und dem vertikalen Gehörgang, um von dort aus nach kaudodorsal zu ziehen.
Die Arteria auricularis caudalis ist ca. 1 cm kaudal der Basis der Ohrknorpelplatte (Scutulum) lokalisiert.
Vorbereitung
Der Arterienlappen muss präoperativ sorgfältig geplant, vermessen und auf der Haut angezeichnet werden. Hierfür ist der Patient optimal zu lagern, um Fehler bei der Kartierung zu vermeiden. Die Vordergliedmaße sollte daher in entspannter Extension gelagert werden, sodass die Skapula senkrecht zum Rumpf steht.
Die Operation wird in Allgemeinanästhesie am seitlich gelagerten Hund durchgeführt.
Durchführung
Die Basis des Hautlappens ist über dem lateralen Atlasflügel zu zentrieren. Die kaudale Grenze bildet eine Linie, die parallel zur Basis und rostral der Spina scapulae verläuft. Diese Linie muss so gewählt werden, dass der Hautlappen lang genug wird, um den Defekt abzudecken. Bei der Wahl der Größe des Hautlappens ist die umgebende Haut zu berücksichtigen, damit nach der Transplantation auch ein adäquater Wundverschluss durchgeführt werden kann.
Nach der Vermessung wird die dorsale, ventrale und kaudale Markierung mittels Skalpell eingeschnitten, worauf der Lappen tief unter dem Musculus sphincter colli superficialis unterminiert und abgehoben werden kann. Bei korrekter Präparation lassen sich dann die Äste der Arteria auricularis caudalis identifizieren. Der Arterienlappen wird über den Hautdefekt gedreht und mittels Drainage versorgt. Abschließend vernäht man die Hautränder adaptierend. Liegt zwischen Spender- und Empfängerregion eine Hautbrücke, sollte eine sogenannte Brückeninzision vorgenommen oder der Hautlappen im Bereich über der Hautbrücke schlauchförmig zusammengenäht werden.
Literatur
- Fossum TW. 2007. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag. ISBN: 978-3-437-57091-9