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Ellenbogengelenk (Veterinärmedizin)

Synonym: Articulatio cubiti
Englisch: elbow joint

1. Definition

Das Ellenbogengelenk ist in der Veterinärmedizin die gelenkige Verbindung zwischen Ober- und Unterarm der Tiere.

2. Anatomie

Das Ellenbogengelenk weist drei unterschiedliche Knochen auf und ist daher ein zusammengesetztes Gelenk (Articulatio composita). Das Gelenk kann somit Bewegungen in zwei Achsen ausführen. Aufgrund des Bandapparats funktioniert es als Wechselgelenk.

2.1. Gelenke

Aufgrund der drei beteiligten Knochen (Humerus, Ulna und Radius) weist das Gelenk insgesamt drei Teilgelenke auf.

2.1.1. Articulatio humeroulnaris

Das Humeroulnargelenk ist obligat kombiniert zu einem Ginglymus und in seiner Ausführung einachsig. Die beteiligten Gelenksflächen sind:

  • Humerus: Trochlea humeri
  • Ulna: Incisura trochlearis ulnae

Dieses Teilgelenk hat stabilisierende Aufgaben und begrenzt die Streckbewegung.

2.1.2. Articulatio humeroradialis

Das Humeroradialgelenk ist ebenfalls obligat kombiniert zu einem Ginglymus und dementsprechend einachsig. Beteiligte Gelenksflächen sind:

  • Humerus: Trochlea humeri
  • Radius: Fovea capitis radii

2.1.3. Articulatio radioulnaris proximalis

Da die sehr geräumige Gelenkkapsel auch das proximale Radioulnargelenk miteinschließt, wird es ebenfalls zum Ellenbogengelenk gezählt. Die Gelenksflächen bilden:

  • Radius: Circumferentia articularis radii
  • Ulna: Incisura radialis ulnae

2.2. Mechanik

Die Normalstellung des Ellenbogengelenks liegt im Schnitt bei 150°. Es sind Extensions- (160°) und Flexionsbewegungen (60°) möglich, die in einer horizontal-transversalen Achse verlaufen. Die Pronation und Supination läuft in einer vertikalen Längsachse. Als Besonderheit gilt, dass aufgrund des exzentrischen Ansatzes der Seitenbänder und gleichzeitiger ovaler Form der Trochlea humeri sowohl beim Hund als auch beim Pferd das Ellenbogengelenk ein sogenanntes Schnappgelenk ist.

2.3. Bandapparat

2.4. Gelenkzusatz

3. Klinik

Luxiert ein Ellenbogengelenk, geht dies in der Regel mit totalem Zerreißen der Gelenkbänder einher. Ohne vollständige Bänderschädigung ist eine Luxation nur nach lateral möglich. Aufgrund des großen Epicondylus medialis humeri wird eine Verlagerung des Antebrachiums nach medial verhindert. Eine Reposition der Gelenkköper kann somit nur in Beugestellung (< 90°) erfolgen, da sonst der Processus anconeus die Rückverlagerung des Antebrachiums nach medial blockiert.

Um das Ellenbogengelenk bei einem Hund punktieren zu können, muss in Höhe des Gelenkspaltes der Articulatio humeroradialis von kraniolateral eingestochen werden. Beim Pferd hingegen befindet sich die Stelle für den horizontalen Einstich am kranialen Rand des tastbaren lateralen Seitenbandes.

4. Literatur

  • Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, and Uwe Gille, eds. Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2015
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21.03.2024, 09:12
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