Handelsname: Alecensa®
Alectinib ist ein Arzneistoff aus der Klasse der Tyrosinkinase-Inhibitoren, der in der Onkologie zur Therapie des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) eingesetzt wird.
Alectinib ist ein selektiver Hemmstoff der Rezeptor-Tyrosinkinasen ALK und RET. Die Hemmung dieser Kinasen unterbricht ALK- and RET-abhängige Signalwege sowie STAT3 und PI3K/AKT. Es verhindert dadurch das Wachstum von Tumorzellen, bei denen ALK und RET überexprimiert sind. Es kommt zur Apoptose der Tumorzellen.[1]
Wie bei anderen Tyrosinkinase-Inhibitoren kann es durch Mutation der Tumorzellen im Laufe der Behandlung mit Alectinib zu einer Resistenzentwicklung kommen, die eine Rebiopsie und einen Medikationswechsel notwendig macht. Für die Resistenzentwicklung sind eine Amplifikation des mutierten ALK-Gens oder die Entwicklung neuer ALK-Varianten mit veränderter Aminosäuresequenz verantwortlich.
Maximale Plasmaspiegel von Alectinib werden nach etwa 4 bis 6 Stunden erreicht. Der Arzneistoff hat eine hohe Plasmaproteinbindung (> 99 Prozent). Alectinib und sein Hauptmetabolit M4, werden hauptsächlich über CYP3A4 metabolisiert. Die Plasmahalbwertszeit für Alectinib beträg ca. 32,5 Stunden. Der entsprechende Wert für M4 beträgt 30,7 Stunden.[1]
Die empfohlene Tagesdosis von Alectinib beträgt 1.200 mg, aufgeteilt in zwei Dosen à 600 mg (vier Hartkapseln à 150 mg).[1]
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Folgende Nebenwirkungen traten in den zulassungsrelevanten klinischen Studien unter Alectinib sehr häufig (≥ 1/10) auf:[1]
Die Wirkung von Alectinib kann durch CYP3A4-Induktoren und Inhibitoren beeinflusst werden. Alectinib und M4 besitzen das Potenzial, die Plasmakonzentrationen gleichzeitig angewendeter P-Glykoprotein-Substrate und BCRP-Transporter zu erhöhen. Auch eine Wechselwirkung mit oralen Kontrazeptiva kann nicht vollständig ausgeschlossen werden.[1]
Alectinib ist in der EU seit 2017 zugelassen. Der Wirkstoff wird von Roche vermarktet.[2]
Der Zusatznutzen einer Therapie mit Atlectinib im Vergleich mit Crizotinib wird vom G-BA auf der Basis der vom IQWiG ausgewerteten Studienergebnisse wie folgt eingeordnet:
Die Jahrestherapiekosten betragen pro Patient rund 100.000€.[3]
Fachgebiete: Arzneimittel
Diese Seite wurde zuletzt am 8. November 2018 um 19:53 Uhr bearbeitet.
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