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Activated PI3 Kinase Delta Syndrom

Synonym: Activated PI3Kδ Syndrom
Englisch: activated Phosphoinositide 3-kinase δ syndrome, p110δ-activating mutation causing senescent T cells, lymphadenopathy and immunodeficiency (PASLI)

1. Definition

Das Activated PI3 Kinase Delta Syndrom, kurz APDS, ist eine sehr seltene, angeborene Störung des Immunsystems, bei der durch konstitutionelle Hyperaktivität der PI3-Kinase δ (PI3Kδ) die Reifung und Aktivierung von T- und B-Lymphozyten gestört ist. In der Folge kann es, in variabler Ausprägung, zur Dysregulation und Störung der Immunabwehr kommen.

2. Einteilung

Es werden zwei Untertypen (APDS1 und APDS2) des Activated PI3 Kinase Delta Syndroms unterschieden, die durch verschiedene Genmutationen verursacht werden. Betroffen sind die Gene, die für die Untereinheiten p110δ und p85α der PI3-Kinase δ kodieren.

3. Epidemiologie

Die Prävalenz wird im Allgemeinen auf 1 bis 2 pro 1.000.000 geschätzt. Die relative Häufigkeit von APDS1 zu APDS2 beträgt etwa 2:1.

4. Genetik

Bei APDS liegt entweder eine Gain-of-Function-Mutation der katalytischen Untereinheit p110δ, oder eine Loss-of-Function-Mutation der regulatorischen Untereinheit p85α vor. Die Folge ist in beiden Fällen eine Hyperaktivität des PI3Kδ-Komplexes. Die Vererbung folgt einem autosomal-dominanten Erbmuster mit inkompletter Penetranz. De-novo-Varianten sind möglich.

5. Symptome

Die Symptomatik des APDS ist sehr heterogen. Während die Erkrankung bei vielen Betroffenen schwere Störungen der Immunabwehr und progressive Organschäden verursacht, sind zugleich oligosymptomatische und asymptomatische Fälle beschrieben worden. Die häufigsten Manifestationen sind:

Zudem haben Betroffene ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Lymphomen.

6. Diagnostik

In Laboruntersuchungen werden die Immunglobulinspiegel und die Konzentration verschiedener Lymphozyten im Blut untersucht. Dabei zeigen sich z.B.:

Zur genauen Bestimmung werden molekulargenetische Untersuchungen durchgeführt.

7. Therapie

Die Therapie ist abhängig von der Manifestation sowie vom Verlauf der Erkrankung. Eine Hypogammaglobulinämie wird mittels subkutaner oder intravenöser Immunglobulinersatztherapie (IRT) behandelt. Bei wiederkehrenden Infektionen kann die Gabe von Antibiotika bzw. eine Antibiotikaprophylaxe indiziert sein.

Zur Behandlung von Autoimmunität und Lymphoproliferation werden Glukokortikoide eingesetzt. Ggf. ist der zusätzliche Einsatz von Immunsuppressiva (z.B. Rapamycin) notwendig.

In den USA ist der Wirkstoff Leniolisib zur Therapie von APDS zugelassen.

Die hämatopoietische Stammzelltransplantation kann in geeigneten Fällen eine kurative Option darstellen.

8. Quellen

Stichworte: PI3K, Syndrom
Fachgebiete: Genetik, Immunologie

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