Wachstumsstörung
1. Definition
Als Wachstumsstörung bezeichnet man morphologische Abweichungen, welche die Dimensionen des gesamten Körpers oder einzelner Körperabschnitte (z.B. Extremitäten) betreffen und durch mangelndes oder überschießendes Wachstum verursacht werden.
Im engeren Sinn werden unter Wachstumsstörungen nur Störungen des Längenwachstums, d.h. der Körperlänge, verstanden.
2. Einteilung
2.1. ...nach Körperlänge
2.2. ...nach Zeitpunkt des Auftretens
- primäre Wachstumsstörung: angeboren, meist durch genetische Faktoren bedingt
- sekundäre Wachstumsstörung: erworben, z.B. durch chronische Erkrankungen ausgelöst
2.3. ...nach Lokalisation
3. Ursachen
3.1. Genetische Ursachen
- Chromosomenanomalien
- Gendefekte
- Hypochondroplasie, Achondroplasie
- Osteogenesis imperfecta
- Silver-Russell-Syndrom (SRS)
3.2. Hormonelle Ursachen
- Wachstumshormonmangel oder -überschuss
- Kongenitale Nebennierenrindenhyperplasie
- Hypothyreose
- Adrenogenitales Syndrom
3.3. Gastrointestinale Ursachen
3.4. Renale Ursachen
3.5. Alimentäre Ursachen
3.6. Iatrogen
- Chemotherapie
- Glukokortikoid-Therapie
- Strahlentherapie
4. Diagnostik
- Bildgebende Verfahren (Ultraschall, MRT, Röntgen)
- Endokrinologische Diagnostik (Hormonbestimmungen)
5. Therapie
Die Therapie richtet sich nach der auslösende Ursache und umfasst medikamentöse oder operative Verfahren. Bei sekundären Wachstumstörungen ist ggf. eine kausale Therapie möglich, bei primären Wachstumstörungen können oft nur symptomatische Maßnahmen ergriffen werden.
Fachgebiete:
Kinderheilkunde