Cefalexin
Handelsnamen: Cefanex®, Cephalex-CT®, Cephalobene® u.v.a.
Synonym: Cephalexin
Englisch: cefalexin
Definition
Cefalexin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der oral applizierbaren Cephalosporine der ersten Generation, das seine Anwendung bei der Behandlung von bakteriellen Infektionen findet.
Chemie
Die genaue chemische Bezeichnung (IUPAC-Name) von Cefalexin lautet: (6R,7R)-7- [(R)-2-Amino-2-phenylacetamido] -3-methyl-8-oxo-5-thia -1-azabicyclo[4.2.0] oct-2-en-2-carbonsäure
Cefalexin hat die Summenformel C16H17N3O4S und eine molare Masse von 347,39 g/mol.
Wirkmechanismus
Cefalexin zählt als Cephalosporin der ersten Generation zur Übergruppe der halbsynthetisch hergestellten ß-Lactame und entfaltet seine Wirkung durch die Hemmung der Zellwandsynthese der Bakterien.
Cefalexin hemmt hierbei die Peptidoglykansynthese, die für die regelrechte Quervernetzung der Peptidoglykane innerhalb der Bakterienzellwand maßgeblich ist. Hierdurch kommt es zu einem strukturellen Integritätsverlust und einer Störung des geregelten Aufbaus der Bakterienzellwand, der für die Bakterien überlebenswichtig ist (bakterizide Wirkung).
Pharmakokinetik
Cefalexin wird oral appliziert und weißt nach der Applikation eine Halbwertszeit von etwa einer Stunde auf. Es wird hierbei unmetabolisert über die Nieren ausgeschieden. Im Tiermodell konnte für die Maus bei oraler Applikation eine LD50-Dosis von 1.493 mg/kg Körpergewicht festgestellt werden.
Anwendungsgebiete
Als ß-Lactam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine wird Cefalexin bei der Behandlung von unterschiedlichen bakteriellen Infektionen eingesetzt:
- Atemwegsinfektionen (z.B. Pneumonie, Sinusitis)
- Tonsillitis
- Otitis media
- Harnwegsinfektionen
- Hautinfektionen
- Weichteilinfektionen (z.B. Phlegmone)
Eine nachrangige Bedeutung hat Cefalexin als perioperative Antibiotikaprophylaxe.
Wirkspektrum
Cefalexin weißt ein Wirkspektrum auf, das vor allem grampositive (+), aber auch einige gramnegative (-) Bakterien umfasst. Hierzu zählen unter anderem:
- Staphylokokken (+)
- Streptokokken (+)
- Escherichia coli (-)
- Klebsiella pneumoniae (-)
- Proteus mirabilis (-)
Bei der Anwendung von Cefalexin ist es bedeutend zu beachten, dass dieses eine Enterokokkenlücke aufweist und somit nicht gegen Enterokokken wirkt. Auch gegen Mykoplasmen und Chlamydien, sowie MRSA und Pseudomonas aeruginosa ist Cefalexin unwirksam.
Nebenwirkungen
Bei der Behandlung mit Cefalexin kann es zu unerwünschten Wirkungen kommen. Hierzu zählen Überempfindlichkeitsreaktionen des Gastrointestinaltraktes mit dem Auftreten von Durchfall, Erbrechen und Übelkeit. Ebenso kann es zu Schwindel und Elektrolytstörungen kommen. Des weiteren sind Kreuzresistenzen mit Penicillinen bekannt.
In der Diagnostik ist die Kenntnis von Cefalexin von Bedeutung, da es bei der Anwendung zu einer Verfälschung der Zucker- und der Ketonkörperbestimmung im Urin, sowie des Coombs-Testes kommen kann.
Verordnungshinweis
Cefalexin ist verschreibungspflichtig.
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