Dexamethason
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Chemische Bezeichnung: 9-Fluor-16α-methylprednisolon
Handelsnamen: Fortecortin®, Dexa-Ophtal®, Otobacid®, Dexa Loscon® mono u.a.
1. Definition
Dexamethason ist ein synthetisches, halogeniertes Glukokortikoid, das entzündungshemmend und immunsuppressiv wirkt.
2. Eigenschaften
2.1. Aussehen
Dexamethason ist ein weißes bis fast weißes kristallines Pulver.
2.2. Löslichkeit
Dexamethason ist praktisch unlöslich in Wasser, wenig löslich in wasserfreiem Ethanol und schwer löslich in Dichlormethan.
3. Pharmakologie
Dexamethason gehört zu den lang wirkenden Glukokortikoiden. Seine Wirkstärke ist ca. 30mal größer als die körpereigener Glukokortikoide. Dexamethason besitzt keine relevante mineralokortikoide Wirkung.
4. Indikationen
Dexamethason wird topisch und systemisch eingesetzt, u.a. bei folgenden Indikationen:
- Hirnödem
- Status asthmaticus
- Initialbehandlung schwerer Dermatosen
- Lupus erythematodes
- Systemvaskulitiden
- Aktive chronische Polyarthritis
- Juvenile Arthritis
- Rheumatisches Fieber mit Karditis
- Palliativtherapie maligner Tumoren.
- Prophylaxe und Therapie des postoperativen und zytostatikainduzierten Erbrechens.
- Adrenogenitales Syndrom
5. Nebenwirkungen
Dexamethason verursacht die typischen Nebenwirkungen aller Glukokortikoide, unter anderem:
Ein Drittel der Patienten unter langfristiger Anwendung von Dexamethason erleidet Knochenfrakturen. Die kortikoidabhängige Apoptose von Osteoblasten wird über den Nrf2/HO-1-Pfad vermittelt.[1]
6. Klinik
Dexamethason wird zur Durchführung des so genannten Dexamethason-Kurztests verwendet, z.B. im Rahmen der Diagnostik des Morbus Cushing. Ebenfalls kann es bei der Behandlung der familiären Glukokortikoidresistenz zum Einsatz kommen. Zusätzlich wird es bei schweren Verläufen von COVID-19 angewendet.[2] .
7. Rezepturen
- Dexamethason 0,1, Carmellose-Natrium 600 DAB 5,0, Glycerol 85% 10,0 ad Aqua purif. ad 100,0 g
- Dexamethason 0,05 % in Hypromellose-Haftpaste 40,0 % (NRF S.42.) ad 20,0 g
8. Quellen
- ↑ Han, D. et al: P21Waf1/Cip1 depletion promotes dexamethsone-induced apoptosis in osteoblastic MC3T3-E1 cells by inhibiting theNrf2/HO-1 pathway. Arch Toxicol 2019; 92: 670-692.
- ↑ https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RV_STP/a-f/dexamethason.html abgerufen am 25.10.2021