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====Ultraschall-Artefakte==== | ====Ultraschall-Artefakte==== |
Version vom 19. Juli 2021, 10:05 Uhr
von lateinisch: ars - Kunst; factum - Tat
Definition
Als Artefakt bezeichnet man eine künstliche Veränderung oder Abwandlung vom natürlichen Zustand. Im medizinischen Zusammenhang ist damit meistens ein diagnostischer Fehler gemeint. In einer erweiterten Definition ist auch ein künstliches Gelenk ein Artefakt.
Bildgebung
Artefakte im Rahmen von bildgebenden Diagnoseverfahren wie etwa die Röntgenuntersuchung, Computertomographie oder Ultraschalluntersuchung sind Abbildungsfehler, die nicht der Realität entsprechen.
Artefakte können somit sein:
- Strukturen, die nicht real sind
- fehlende Strukturen
- Strukturen, die am falschen Ort zu scheinen sind
- falsche Helligkeit, Größe, Form, usw.
Beispiele
CT-Artefakte
- Bewegungsartefakte (Herzschlag, Atmung, Peristaltik, u.ä.)
- Aufhärtungsartefakte (besonders stark absorbierende Objekte wie z.B. Implantate, Zahnfüllungen)
- Aliasing-Artefakte
Ultraschall-Artefakte
- Schallschatten
- dorsale Schallverstärkung
- Zystenrandschatten
- Rauschartefakt (Speckle)
- Reveberationsartefakt (Wiederholungsechos)
- Spiegelartefakt
- Schichtdickenartefakt (Partialvolumenartefakt)
- Nebenkeulenartefakt (Bogenartefakt)
- Laufzeitartefakt
- Aliasing
Pathologie
Bei histologischen Präparaten kann es durch die Fixierung zu sogenannten Fixierungsartefakten kommen. Ein Beispiel dafür ist die Cohnheim-Felderung bei Muskelpräparaten.
Labormedizin
Auch in der Labormedizin treten Artefakte auf. "Klassiker" sind die EDTA-Pseudothrombozytopenie oder die Abnahme von Blutproben aus Heparin-geblockten zentralen Venenkathetern, die häufig zu scheinbaren Gerinnungsstörungen führt.
siehe Hauptartikel: Präanalytik
Ein anderes Beispiel sind Färbeartekfakte in Blutausstrichen oder Grampräparaten.
Kardiologie
Auch beim EKG können Artefakte zu Fehlinterpretationen führen. Häufige Artefakte sind beispielsweise Schwankungen der Nulllinie oder Kurvenausschläge, die nicht durch die elektrische Aktivität des Herzens, sondern durch Bewegungen der Skelettmuskeln (z.B. Zittern) auftreten.