Rheumafaktor: Unterschied zwischen den Versionen

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==Definition==
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Autoantikörper gegen den Fc-Teil des menschlichen [[IgG]]. Meist sind es [[Antikörper]] der Klassen [[IgM]], manchmal sind es auch IgG oder [[IgA]]
'''Rheumafaktoren''' sind [[Autoantikörper]] gegen den Fc-Teil des menschlichen [[IgG]]. Meist sind es [[Antikörper]] der Klassen [[IgM]], selten auch der Klassen IgG, [[IgA]] oder [[IgE]].


==Nachweis==
==Nachweis==
Es gibt verschieden Tests, mit denen Rheumafaktoren nachgewiesen werden können:
Es gibt verschiedene Tests, mit denen Rheumafaktoren nachgewiesen werden können:
* Latex-Rheumafaktortest
* [[Latexpartikel-Agglutination]]
* Waaler-Rose-Test
* [[Waaler-Rose-Test]]
* ELISA
* [[ELISA]]
* [[Nephelometrie]]
* [[Radioimmunoassay]]
 
==Material==
Für die Untersuchung wird 1 ml [[Serum]] benötigt. Auch [[Synovialflüssigkeit]] kann als Probe dienen.
 
==Referenzbereiche==
* Nephelometrie:
** bis 30 IU/ml negativ
** 30-60 IU/ml schwach positiv
** >30 IU/ml positiv
* Latexpartikel-Agglutination (semiquantitativ): bis 37 IU/ml


==Vorkommen==
==Vorkommen==
* rheumatoide Arhritis (ca. 70% der Patienten sind RF positiv)
* [[rheumatoide Arthritis]] (ca. 70-80% der Patienten sind RF positiv)
* systemischer Lupus erythematodes
* [[systemischer Lupus erythematodes]] (ca. 15-35% der Patienten sind RF positiv)
* Mischkollagenosen
* [[Mischkollagenose]]n
* Sklerodermie
* [[Sjögren-Syndrom]] (ca. 75-95% der Patienten sind RF positiv)
* Sicca-Syndrom
* [[Dermatomyositis]] (ca. 5-10% der Patienten sind RF positiv)
* nichtrheumatische chronisch-entzündliche Erkrankungen (z.B. Tuberkulose, Salmonellose, Syphilis u.a.)
* [[Sklerodermie]]
* [[Sicca-Syndrom]]
* [[Kryoglobulinämie]] (ca. 40-100% der Patienten sind RF positiv)
* Mixed connective tissue disease (ca. 50-60% der Patienten sind RF positiv)
* nichtrheumatische chronisch-entzündliche Erkrankungen (z.B. [[Tuberkulose]], [[Salmonellose]], [[Syphilis]], [[Sarkoidose]], [[Hepatitis B]], [[EBV]] u.a.)
 
Die Höhe des [[Titer]]s korreliert nicht mit der Krankheitsaktivität. Es sind ca. 5% der gesunden Bevölkerung unter 50 Jahren positiv, dabei steigt der Titer mit zunehmendem Alter.


Die Höhe des Titers korreliert nicht mit der Krankheitsaktivität. Es sind ca. 5% der gesunden Bevölkerung unter 50 Jahren positiv, dabei steigt der Titer mit zunehmendem Alter.
Für die Diagnostik der rheumatoiden Arthritis spielen die [[CCP-Antikörper]] eine zunehmend wichtige Rolle, da sie noch spezifischer auf das Vorliegen der Erkrankung hinweisen.
[[Fachgebiet:Labormedizin]]
[[Fachgebiet:Rheumatologie]]
[[Tag:Autoantikörper]]
[[Tag:Laborparameter]]
[[Tag:Rheumatoide Arthritis]]

Aktuelle Version vom 21. März 2024, 10:00 Uhr

Abkürzung: RF
Englisch: rheumatoid factors

Definition

Rheumafaktoren sind Autoantikörper gegen den Fc-Teil des menschlichen IgG. Meist sind es Antikörper der Klassen IgM, selten auch der Klassen IgG, IgA oder IgE.

Nachweis

Es gibt verschiedene Tests, mit denen Rheumafaktoren nachgewiesen werden können:

Material

Für die Untersuchung wird 1 ml Serum benötigt. Auch Synovialflüssigkeit kann als Probe dienen.

Referenzbereiche

  • Nephelometrie:
    • bis 30 IU/ml negativ
    • 30-60 IU/ml schwach positiv
    • >30 IU/ml positiv
  • Latexpartikel-Agglutination (semiquantitativ): bis 37 IU/ml

Vorkommen

Die Höhe des Titers korreliert nicht mit der Krankheitsaktivität. Es sind ca. 5% der gesunden Bevölkerung unter 50 Jahren positiv, dabei steigt der Titer mit zunehmendem Alter.

Für die Diagnostik der rheumatoiden Arthritis spielen die CCP-Antikörper eine zunehmend wichtige Rolle, da sie noch spezifischer auf das Vorliegen der Erkrankung hinweisen.