Vitamin-C-Mangel
Englisch: Vitamin C deficiency
Definition
Vitamin-C-Mangel ist eine Form des Vitaminmangels, bei dem der Körper mit Vitamin C unterversorgt ist. Die Extremform bei chronischem Mangel über 8 bis 12 Wochen wird als Skorbut bezeichnet.[1]
Epidemiologie
Vitamin C Mangel ist weltweit sehr selten und Skorbut kommt in Industrieländern so gut wie gar nicht vor.[2] Ein erhöhtes Risiko besitzen ältere Menschen, Raucher und Alkoholiker, die am Tag weniger als 10 mg Vitamin C zu sich nehmen.
Physiologie
Vitamin C besitzt im menschlichen Körper viele Funktionen. Es ist Teil des biochemischen Redoxsystems und als Antioxidans an vielen Abwehrvorgängen beteiligt. Weiterhin spielt es eine wichtige Rolle in der Synthese von Tetrahydrofolsäure und wird für den Aufbau des Bindegewebes benötigt.
Der Körpervorrat an Vitamin C beträgt etwa 1.500 mg, wovon etwa 3 % jeden Tag verlorengehen.[3][4]. Bei fehlender Zufuhr reicht der Körperspeicher für etwa 35 - 40 Tage aus.[5]
Im Gegensatz zu vielen Tierarten kann der Mensch, ebenso wie Menschenaffen und Meerschweinchen, Vitamin C nicht selbst herstellen, da ihm dazu das Flavoprotein L-Gulonolactonoxidase fehlt. Es gehört daher zu den essentiellen Vitaminen und muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Die empfohlene Zufuhr ist unter anderem abhängig von Alter und Geschlecht. Erwachsene sollten 95 (Frauen) bzw. 105 mg pro Tag (Männer) einnehmen.[6]
Symptome
Symptome eines Vitamin C-Mangels sind:[3]
- Verminderte körperliche Leistungsfähigkeit
- Müdigkeit
- depressive Symptomatik
- Petechien der Haut und Zunge
- Schlechte Wundheilung
- Immunschwäche
- Anorexie
- Hyperkeratose
Im Extremfall entsteht ein Skorbut, bei dem unter anderem Hautblutungen, Schwellung der Gingiva bis hin zum Zahnausfall, Einblutungen in die Gelenke, in den Peritonealraum, in das Perikard und in die Nebennieren entstehen können. Bei Kindern ist das Knochenwachstum beeinträchtigt.
Diagnostik
Der Referenzbereich von Vitamin C beträgt 0.4 - 2.0 mg/dL bzw. um die 50 µmol/l Plasma.[3]
Bei einer Vitamin-C-Plasmakonzentration von weniger als 20 µmol/l können bereits unspezifische Symptome auftreten. Klinisch manifest wird ein Vitamin-C-Mangel meist erst bei unter 10 µmol/l. Zur Ermittlung der Plasmakonzentration wird eine Flüssigchromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie (LC/MS) durchgeführt. Meist tritt eine begleitende Leukopenie auf.
Differentialdiagnostik
Je nach Symptomatik und Verlauf kommen u.a.folgende Differenzialdiagnosen in Frage:[3]
Therapie
Die Gabe von Vitamin C verbessert die Symptomatik innerhalb weniger Tage. Für Kinder werden Tagesdosen von 300 mg und für Erwachsene von 500 - 1000 mg verwendet.
Quellen
- ↑ Luke Maxfield et al. Vitamin C Deficiency (Scurvy), abgerufen am 15.08.19
- ↑ Gibt es hierzulande einen Vitamin-C-Mangel? aufgerufen am 15.08.19
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Institute of Medicine (US) Panel on Dietary Antioxidants and Related Compounds, Dietary Reference Intakes for Vitamin C, Vitamin E, Selenium, and Carotenoids. Washington (DC): National Academies Press (US); 2000, abgerufen am 15.08.19
- ↑ Joris R. Delanghe et al. Vitamin C deficiency: more than just a nutritional disorder, Genes and Nutrition, 2011; abgerufen am 15.08.19
- ↑ Yung S et al. Ascorbic acid elimination in humans after intravenous administration, Journal of Pharmaceutical Sciences, abgerufen am 15.08.19
- ↑ Referenzwerte, abgerufen am 16.05.2019
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