Verruga peruana
Synonyme: Verruga peruviana, Peru-Warze
Definition
Als Verruga peruana wird die eruptive Spätmanifestation der Bartonellose bezeichnet.
siehe auch: Oroya-Fieber
Ätiologie
Die Verruga peruana entsteht durch eine Infektion mit Bartonella bacilliformis.
Epidemiologie
Die Infektion mit Bartonella bacilliformis ist endemisch in den Andentälern von Peru, Ecuador und Kolumbien, wobei sporadische Epidemien möglich sind.
Der Erreger wird von den Sandmücken Lutzomyia verrucarum (Familie Phlebotominae) übertragen. Der Mensch stellt das einzig bekannte Reservoir dar.
Pathogenese
Nach dem Stich der Sandmücke dringen die Bakterien in das Gefäßendothel ein und proliferieren. Weiterhin kann das retikuloendotheliale System und diverse Organe betroffen sein. Anschließend tritt Bartonella bacilliformis erneut in die Blutgefäße ein und befällt bzw. zerstört die Erythrozyten. Folglich kommt es zur massiven Hämolyse und zu einer schweren Anämie. Mikrovaskuläre Thromben können zur Organischämie führen. Falls der Patient überlebt, kann es zur Entstehung einzelner kutaner Läsionen kommen.
Klinik
Nach einer Inkubationszeit von ca. 3 Wochen (2 - 14 Wochen) kann Bartonella bacilliformis zum sog. Oroya-Fieber führen, wobei auch subklinische bzw. asymptomatische Infektionen möglich sind.
Bei Verruga peruana tauchen Wochen bis Monate später (oder ohne entsprechende Anamnese) rote, noduläre, hämangiomähnliche, kutane Gefäßläsionen unterschiedlicher Größe auf. Sie bestehen aus Entzündungszellen, proliferiertem Gefäßendothel und Bakterien. Diese Läsionen persistieren bis zu einem Jahr und können auch die Schleimhäute und inneren Organe befallen.
Diagnostik
Kutane Läsionen nach Aufenthalt in einem Endemiegebiet, insbesondere nach durchgemachten Oroya-Fieber, sind hinweisend auf Verruga peruviana. Die Diagnose wird durch eine Biopsie und eine histopathologische Untersuchung gesichert.
Differenzialdiagnosen
Therapie
Eine Verruga peruana muss i.d.R. nicht behandelt werden. Große oder funktionseinschränkende Läsionen können exzidiert werden. Bei zahlreichen Läsionen ist eine Antibiotikabehandlung (z.B. mit Streptomycin, Rifampicin oder Tetrazyklin) möglich.
Prophylaxe
Maßnahmen zur Kontrolle der Sandmückenpopulation (z.B. mittels Insektizide) sowie persönliche Schutzmaßnahmen (z.B. Moskitonetze) senken das Infektionsrisiko.
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