Vena saphena magna
von arabisch: صَافِن ("sâfin") - verborgen
Synonyme: Große Rosenader, Saphena magna
Englisch: great saphenous vein, GSV
Definition
Die Vena saphena magna, kurz VSM, ist die größte oberflächliche Vene der unteren Extremität. Sie kann sehr variabel ausgeprägt sein.
Anatomie
Die Vena saphena magna entspringt im Bereich des medialen Fußrandes aus dem Arcus venosus dorsalis pedis - dort, wo die dorsale Vene der Großzehe auf den Gefäßbogen trifft. Der erste Gefäßabschnitt wird von manchen Autoren auch als Vena marginalis medialis bezeichnet.
Das Gefäß zieht vor dem Malleolus medialis in Nachbarschaft des Nervus saphenus nach kranial entlang der Tibia bis zum Knie. An der Medialseite des Knies läuft sie über den Hinterrand des Epicondylus medialis femoris zum Oberschenkel. Im proximalen Drittel des Oberschenkels trifft sie auf den Venenstern. Sie durchstößt im Hiatus saphenus die Fascia cribrosa und gibt ihr Blut schließlich in die Vena femoralis ab.
Im Venenstern treffen folgende epifasziale Venen auf die Vena saphena magna: Vena epigastrica superficialis, Vena circumflexa ilium superficialis, Venae pudendae externae und die z.T. ausgebildete Vena saphena accessoria.
Die Vene hat über das System der Perforansvenen zahlreiche Anastomosen zu den tiefen Beinvenen.
Zuflüsse
Histologie
Die Vena saphena magna weist den typischen dreischichtigen Wandaufbau der venösen Blutgefäße auf, der aus Intima, Media und Adventitia besteht. Sie ist durch ein besonders hohes Vorkommen von Venenklappen gekennzeichnet.
Klinik
Varikose
Die Vena saphena magna kann wie andere Beinvenen von einer Varikose betroffen sein.
Thrombose
Die Thrombose der Vena saphena magna ist per se nicht lebensbedrohend. Über Perforansvenen kann sich die Thrombose jedoch in die tiefen Beinvenen ausbreiten und eine tiefe Beinvenenthrombose auslösen.
Nutzung als Gefäßtranplantat
Die Vena saphena magna war in der Vergangenheit das mit am häufigsten verwendete Blutgefäß für Bypässe. Die Entfernung ist möglich, da eine ausreichende Kollateralversorgung besteht. Zudem ist sie aufgrund ihrer anatomischen Lage gut operativ zugänglich. Für die Bypasschirurgie der Extremitäten gilt sie weiterhin als bevorzugtes Graft.[1] Allerdings wird aktuell (2021) die Verarbeitung arterieller Gefäße für koronararterielle Bypässe bevorzugt, da diese langfristig deutlich höhere Erfolgsraten aufweisen.[2]
VSM-Transplantate sind als körpereigene Gefäßtransplantate grundsätzlich besser geeignet als synthetische Gefäßprothesen.
Quellen
- ↑ S3-Leitlinie PAVK Stand 2015
- ↑ Neumann et al.: ESC/EACTS Guidelines on myocardial revascularization European Heart Journal, 2019