Als Urinkultur wir die mikrobiologische Untersuchung von Urinproben durch Anzüchtung auf Nährböden bezeichnet.
Die Urinkultur dient dem Nachweis pathogener Krankheitserreger (Bakterien oder Hefen). Sie umfasst in der Regel eine semiquantitative Keimzahlbestimmung, Hemmstofftest, Erregerdifferenzierung und Antibiotika-Resistenzbestimmung.
Bei sexuell aktiven Patientinnen und Patienten ist daran zu denken, dass zwei typische Erreger, Chlamydien und Gonokokken, gar nicht bzw. schwierig anzüchtbar sind und in einer einfachen Urinkultur nicht nachgewiesen werden können.
In der medizinischen Umgangssprache wird Urinkultur gelegentlich synonym mit "Uricult", d. h. Eintauchnährboden, verwendet. Die Untersuchung kann im mikrobiologischen Labor aber ebensogut aus normalen, frischen Urinproben gemacht werden.
Für die Urinkultur wird steril aufgefangener Mittelstrahlurin oder Katheterurin auf die Nährböden aufgebracht. Die Abnahme des Untersuchungsmaterials sollte möglichst 3 h nach der letzten Miktion erfolgen - falls dies dem Patienten möglich ist. Die sichersten Ergebnisse bringen allerdings Untersuchungsproben des Morgenurins.
Tags: Harnwegsinfekt, Kultur, Urinkultur
Fachgebiete: Infektiologie, Mikrobiologie, Urologie
Diese Seite wurde zuletzt am 13. September 2016 um 11:06 Uhr bearbeitet.
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