Trommelschlägelfinger
Synonyme: Digitus hippocraticus, Kolbenfinger, Clubbing, Trommelschlegelfinger (alte Schreibweise vor 1996)
Englisch: drumstick finger, clubbed finger clubbing, digital clubbing
Definition
Als Trommelschlägelfinger, kurz TSF, bezeichnet man auffällige rundliche Auftreibungen der (Endphalangen) mit Weichteilverdickung.
- ICD-Code: R68.3
Vorkommen
Die Ausbildung von Trommelschlägelfingern erfolgt meistens sekundär auf der Grundlage von Erkrankungen mit chronischer Hypoxämie, sie treten aber auch bei anderen Erkrankungen auf. Beobachtet werden sie unter anderem bei:
- Lungenerkrankungen
- fortgeschrittene COPD
- Lungenemphysem
- Bronchiektasen
- Bronchialkarzinom
- Pneumokoniosen
- Akute interstitielle Pneumonie (Hamann-Rich-Syndrom)
- Mesotheliom
- Herzerkrankungen
- zyanotische (angeborene) Herzvitien
- pulmonale Hypertonie
- infektöse Endokarditis
- Chronischen gastroenterologischen Erkrankungen
- Stoffwechselerkrankungen
- Genetische Erkrankungen
Trommelschlägelfinger treten ebenfalls im Rahmen einer hypertrophen Osteoarthropathie auf - gemeinsam mit Arthralgien, periostalen Knochenneubildungen langer Röhrenknochen, sowie Symptomen wie Flush und profuses Schwitzen (vor allem der Hände). Die hypertrophe Osteoarthropathie zählt zu den Paraneoplasien und ist eine wichtige Differentialdiagnose.
Begleitsymptome
Trommelschlägelfinger sind häufig mit Uhrglasnägeln vergesellschaftet.
Therapie
Die Therapie besteht in der Behandlung der Grunderkrankung. Bei erfolgreicher Beseitigung der Ursache können sich Trommelschlägelfinger ganz oder teilweise zurückbilden.
Quellen
- Greten et al.: Innere Medizin. 13. Auflage, 2007. Thieme Verlag
- Füeßl. Trommelschlegelfinger können sich zurückbilden, MMW - Fortschritte der Medizin volume, 2016