Totale intravenöse Anästhesie
Synonym: total intravenöse Anästhesie
Englisch: total intravenous anesthesia
Definition
Die totale intravenöse Anästhesie, kurz TIVA, ist eine Form der Narkose, die unter ausschließlicher Verwendung injizierbarer Anästhetika durchgeführt wird.
Pharmakologie
Bei der TIVA wird üblicherweise eine Kombination von Hypnotika, Analgetika und Muskelrelaxantien verwendet. Auf Relaxantien kann bei Einsatz einer supraglottischen Atemwegshilfe (Larynxmaske) verzichtet werden.
- Injizierbare Hypnotika
- Barbiturate: z.B. Methohexital, Thiopental oder Hexobarbital
- Imidazolabkömmlinge: z.B. Etomidat
- Cyclohexanone: z.B. Ketamin
- Alkylphenole: z.B. Propofol
- Injizierbare Analgetika
- Opioide: z.B. Fentanyl, Remifentanil, Sufentanil
- Injizierbare Muskelrelaxantien: z.B. Rocuronium, Mivacurium, Atracurium
Zielsetzung
Sinn und Zweck einer TIVA ist es, ein möglichst schnelles Erwachen des Patienten zu ermöglichen und die Inzidenz von postoperativer Übelkeit und Erbrechen (PONV) zu verringern. Gerade im ambulanten Bereich wird wegen der guten Steuerbarkeit und der geringen PONV-Rate die TIVA bevorzugt angewandt, so bietet sich hier auf Grund der kurzen Wirksamkeit der Substanzen eine Kombination von Propofol und Remifentanil an. Ein Überhang ist bei Entlassung des Patienten nach Hause nahezu ausgeschlossen.
Die TIVA ist gut für neurochirurgische Eingriffe geeignet, da viele i.v.-Anästhetika durch Herabsetzung des Hirnstoffwechsels und der Hirndurchblutung hirnprotektiv wirken.
um diese Funktion zu nutzen.