Methohexital
Synonyme: Brevital, Brevital-Natrium, Enallynymal-Natrium, Methohexiton-Natrium
Summenformel: C14H17N2O3Na
Handelsname: Brevimytal®
Definition
Methohexital ist ein hypnotisch wirkendes Anästhetikum aus der Gruppe der Barbiturate, das aufgrund seines schnellen Wirkeintrittes zur Narkoseeinleitung genutzt wurde.
Wirkprinzip
Das n-methylierte Methohexital bindet an einen Unterabschnitt der GABAA-Rezeptoren, wodurch die Öffnungzeit der Cl-Ionenporen verlängert wird und der inhibitorische Effekt der GABA A-Rezeptoren aktiviert wird.
Metabolismus
Die Elimination von Methohexital erfolgt über Demethylierung und Oxidation in der Leber. Die kurze Wirkdauer ist jedoch nicht durch die Elimination, sondern durch die rasche Umverteilung des Medikamentes aus der Blutbahn in das Fett- und Muskelgewebe bedingt.
Methohexital wirkt sehr schnell und flutet ebenso schnell wieder ab, die Einlagerungen in Fett- und Muskelgewebe führen jedoch zu stundenlanger langsamer Freisetzung nach der Narkose mit dem sogenannten "Nachschlaf".
Wirkeintritt | Wirkdauer |
---|---|
10-40 Sekunden | 10-60 Minuten |
Anwendungsgebiete
Methohexital fand seine Anwendung vor allem in der Narkoseeinleitung. Weitere Anwendungsgebiete waren:
- Tiefe Analgosedierung
- Ambulante Operationen (vor allem im zahnärztlichen Bereich)
Darreichungsformen
Es kann sowohl intravenös (i.v.), als auch - in höherer Dosierung - rektal appliziert werden.
Nebenwirkungen
Die höchste klinische Relevanz hat der atemdepressive Effekt des Methohexitals. Durch die Störung des CO2-vermittelten Atemantriebs kann zu zur Atemdepression bis zur Apnoe kommen. Zu den weiteren Nebenwirkungen zählen unter anderem:
- Kardiovaskuläre Depression (negativ inotrope Wirkung)
- Blutdruck-Abfall und Abnahme des Herzzeitvolumens
- Husten
- Laryngospasmus
- Bronchospasmus
- Nachschlaf
Methohexital kann, wie andere Barbiturate auch, schon nach kurzem regelmäßigem Gebrauch zu einer starken körperlichen und psychischen Abhängigkeit führen.
Kontraindikation
Therapeutische Breite/Intoxikation
Methohexital besitzt eine relativ enge therapeutische Breite, sodass die Spanne zwischen therapeutischer Wirkung und toxischer Überdosierung sehr eng ist. Hierbei muss beachtet werden, dass es kein Antidot für den Fall einer Intoxikation (akzidentell oder suizidal) gibt.
Bei einer Überdosierung ist die Gabe von Sauerstoff (O2) aufgrund der Wirkung des Methohexitals auf die CO2-Rezeptoren absolut kontraindiziert, da dadurch der Atemantrieb weiter vermindert wird.
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