Medikamentenüberhang
Definition
Als Medikamentenüberhang bezeichnet man die über den erwünschten Wirkungszeitraum andauernde Wirkung eines Arzneimittels.
Beispiele
Medikamentenüberhänge können u.a. im Zusammenhang mit
- Narkotika und Muskelrelaxantien (andauernde Narkose und Muskelrelaxation über den Operationszeitraum hinweg) und
- Schlafmitteln, z.B. Antidepressiva, Benzodiazepine, Neuroleptika (andauernde Sedation und Müdigkeit während des Tages)
beobachtet werden.
Hintergrund
Ausschlaggebend für die Wirkdauer eines Pharmakons ist die Eliminationsgeschwindigkeit und die Plasmahalbwertszeit (siehe auch Pharmakokinetik). Zur Vermeidung prolongierter Wirkungen empfiehlt sich daher die Verwendung von Präparaten, die vergleichsweise rasch eliminiert werden und eine kurze Halbwertszeit besitzen (ohne, dass jedoch die beabsichtigte Wirkdauer vermindert wird).
Therapie
Zur Aufhebung der unerwünschten Wirkung über die erwünschte Wirkdauer hinaus besteht bei manchen Medikamenten die Möglichkeit einer Antagonisierung (siehe z.B. Decurarisierung).
um diese Funktion zu nutzen.