Troponin I

Troponin I kommt in drei Isoformen vor:

• TNNI1: Diese Isoform kommt in Typ-I-Fasern ("slow twitch") vor. Sie wird wird auf Chromosom 1 an Genlokus 1q31.3 kodiert. Sie
• TNNI2: Diese Isoform kommt in Typ-II-Fasern ("fast twitch") vor. Sie wird auf Chromosom 11 an Genlokus 11p15.5 kodiert.
• TNNI3: Diese Isoform wird auf Chromosom 19 an Genlokus 19q13.4 kodiert. Sie kommt nur in Herzmuskelfasern vor und wird deshalb auch als kardiales Troponin I (cTnI) bezeichnet.

Kardiales Troponin I, kurz cTnI, hat ein Molekulargewicht von rund 24 kDa. Es besteht aus 209 Aminosäureresten und besitzt im Gegensatz zu anderen Troponinen ein N-terminale Verlängerungssequenz von 28 Aminosäuren. Diese Verlängerung enthält zwei Serinreste an Position 23 und 24, die von der Proteinkinase A als Antwort auf ein beta-adrenerge Stimulation phosphoryliert werden können. Die Phosphorylierung führt zur einer Konformationsänderung von cTnI und modifiziert seine Interaktion mit anderen Troponinen. Dadurch kommt es unter anderem zu einer verbesserten Inotropie des Herzmuskels.

Kardiales Troponin I ist wie kardiales Troponin T (cTnT) ein diagnostischer Marker für Läsionen des Herzmuskelgewebes. Diese beiden Marker haben bei der Infarktdiagnostik aufgrund ihrer höheren Sensitivität und Spezifität ältere Marker wie die CK-MB weitgehend abgelöst.

Troponin I steigt wie Troponin T 3 bis 8 Stunden nach einem Herzinfarkt an, der maximale Anstieg erfolgt jedoch bereits innerhalb von 24 Stunden, eine Normalisierung der Werte innerhalb von 8 bis 10 Tagen. cTnI bietet somit ein größeres Zeitfenster für den Nachweis einer Herzschädigung als die CK-MB.

Durch Bestimmung des hochsensitiven Troponin I (hsTnI) sind bereits minimale Mengen im Blut nachweisbar. Neben der professionellen Bestimmung im Labor ist der cTnI-Nachweis auch als patientennahe Sofortdiagnostik in Form einer Testkassette für Vollblut bzw. Kapillarblut verfügbar.