Thrombozyten-Antikörper
Synonyme: Antithrombozytäre Antikörper, Autoantikörper gegen Thrombozyten
Englisch: anti-platelet antibodies
Definition
Thrombozyten-Antikörper sind Antikörper, die gegen Antigene der Thrombozytenoberfläche gerichtet sind. Labordiagnostisch können sie u.a. bei verschiedenen Erkrankungen, die mit einer Immunthrombozytopenie assoziiert sind, nachgewiesen werden.
Pathophysiologie
Thrombozytenantikörper können als Autoantikörper sowie als Alloantikörper vorkommen und richten sich gegen verschiedene Antigene wie z.B. HPA. Die Autoantikörper binden an Oberflächenproteine der körpereigenen Thrombozyten während die Alloantikörper an transfundierte bzw. fetale Thrombozyten binden. Die Thrombozyten-Antikörperkomplexe werden anschließend u.a. von Makrophagen des retikuloendothelialen Systems abgebaut, woraus eine Thrombozytopenie resultiert. Intravasale Reaktionen mit Komplementaktivierung, die zu einem schweren Verlauf führen, können auftreten, sind jedoch selten. In der Regel werden keine schwerwiegenden systemischen Komplikationen beobachtet.
Material
Für die Untersuchung wird 1 ml Blutserum benötigt.
Referenzbereich
Im Normalfall fällt das Ergebnis der Laboruntersuchung negativ aus.
Interpretation
Ein positiver Antikörpernachweis kann u.a. folgende Ursachen haben:
Hinweis
Positive Befunde sollten immer in Zusammenschau mit der Klinik des Patienten beurteilt werden. Negative Befunde schließen keines der Krankheitsbilder aus.
Quellen
- Laborlexikon.de, abgerufen am 25.05.2021
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