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Klumpfuß

(Weitergeleitet von Spitzklumpfuß)

Synonyme: Pes equinovarus, Pes equinovarus excavatus et adductus congenitus
Englisch: Club foot

1. Definition

Der Klumpfuß bzw. Spitzklumpfuß ist eine Fußdeformität, die durch eine Störung des Muskelgleichgewichts verursacht wird, bei der Plantarflexoren und Supinatoren überwiegen (v.a. Musculus tibialis posterior).

Diese Fehlstellung ist meist angeboren, kann aber auch durch Nervenschädigungen auftreten (so genannter neurogener Klumpfuß).

  • ICD10-Code: Q66.0 - Pes equinovarus congenitus

2. Merkmale

Die angeborene Fehlstellung besteht bereits bei der Geburt. Die Inzidenz beträgt etwa 1:3.000, Jungen sind doppelt so häufig betroffen wie Mädchen. Die Komponenten des Klumpfußes sind:

Typisch ist eine "Klumpfußwade" durch eine Verkümmerung der Wadenmuskulatur sowie eine Verkürzung der Achillessehne.

3. Ätiologie

Es sind verschiedene - jedoch längst nicht alle - Ursachen für einen Klumpfuß bekannt:

3.1. Angeborener Klumpfuß

3.2. Erworbener Klumpfuß

4. Diagnose

Neben den bei der körperlichen Untersuchung deutlich sichtbaren Fehlstellungen ist auch ein Röntgenbild zur Diagnosestellung angezeigt: Auf einer seitlichen Aufnahme stehen die Achsen des Talus und des Calcaneus nahezu parallel - normal ist ein nach hinten offener Winkel von 30°. Das Röntgenbild hilft auch bei der Unterscheidung zwischen einer bei Neugeborenen physiologisch vorkommenden Supinationsstellung des Fußes und einem Klumpfuß.

Desweiteren sind verschiedene Untersuchungen hilfreich:

5. Therapie

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Deformität. Eine frühzeitige therapeutische Intervention ist wichtig. Meist wird die Klumpfußbehandlung nach Ponseti angewandt, die sich in mehrere Schritte gliedert.

Schon in den ersten Tagen nach der Geburt sollte der Fuß in eine korrekte Stellung gebracht werden (Redressement) und durch einen Gipsverband fixiert werden (Retention). Dieser Gips muss alle paar Tage gewechselt werden, wobei das Redressement etappenweise fortgesetzt wird. Weitere Therapiemittel sind Schienen für die Nacht und korrigierende Schuheinlagen.

Nach der Redressionsphase kann man eine perkutane Achillessehnen-Tenotomie durchführen, bei der die Achillessehne verlängert und der Winkel zwischen Calcaneus und Talus korrigiert wird. Diese Operation wird meist im Alter von 3. Monaten unternommen. Zudem können Muskelverpflanzungen (Musculus tibialis anterior), Osteotomien oder Gelenkversteifungen nötig sein.

Begleitend ist Krankengymnastik sinnvoll, um die verkürzten Muskeln zu dehnen und die Fußwurzelgelenke zu mobilisieren, da die alleinige Redression die Ursache des Klumpfußes nicht beseitigt. Langanhaltende Beobachtung und Rezidivprophylaxe sind zu empfehlen.

Durch falsche Behandlung können Druckstellen durch den Gipsverband entstehen. Außerdem besteht die Gefahr von Knochenbrüchen (Fraktur) und Fehlstellungen durch falsches Redressieren (z.B. Schaukelfuß, Tintenlöscherfuß).

Fachgebiete: Orthopädie

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