Varusstellung
von lateinisch: varus - auseinandergebogen, krumm
Definition
Von einer Varusstellung spricht man, wenn an einer Extremität eine Gelenkfehlstellung vorliegt, bei der die Gelenkachse nach lateral geknickt verläuft. Das betroffene Gelenk ist dadurch gegenüber der physiologischen Situation nach lateral versetzt. Der Extremitätenabschnitt um das Gelenk weist eine lateral-konvexe Krümmung auf.
siehe auch: Valgusstellung
Hintergrund
Das Ausmaß einer Varusstellung lässt sich durch Messung des medialen Gelenkwinkels erfassen, also des Winkels, der von den Achsen der beiden am Gelenk beteiligten Knochen zur Körpermitte hin gebildet wird. Bei einer Varusstellung ist dieser Winkel kleiner als die Norm.
Pathophysiologie
Die Fehlstellung eines Gelenks wird meist von kompensatorischen Fehlstellungen der Nachbargelenke begleitet. Eine Varusstellung führt zu einer biomechanischen Überlastung einzelner Gelenkanteile und dadurch in der Regel zu einer vorzeitigen Arthrose des betroffenen Gelenks.
Beispiel
Bei einem Genu varum liegt eine Varusstellung im Kniegelenk vor. Der durch den Ober- und Unterschenkel eingeschlossene mediale Winkel am Kniegelenk ist kleiner als normal. Der distale Oberschenkel steht mit dem Kniegelenk zu weit lateral. Beide Knie weisen dadurch einen erhöhten Abstand voneinander auf. Der Unterschenkel steht nicht in der Extremitätenachse, sondern ist nach medial eingekippt. Dadurch hat der Patient "O-Beine".
Weitere Formen
Merkhilfe
"O Varus, gib mir meine Legionen wieder!"
um diese Funktion zu nutzen.