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Speicheldrüse (Veterinärmedizin)

Synonyme: Glandulae salivatoriae (plur.), Glandulae oris (plur.)
Englisch: salivary gland

1. Definition

Als Speicheldrüsen bezeichnet man die exokrinen Drüsen, die ihr Sekret in die Mundhöhle abgeben und in Summe den Speichel (Saliva) produzieren. Sie sind bei allen Haussäugetieren vorhanden - mit tierartlichen Unterschieden.

2. Funktion

Die Speicheldrüsen sezernieren ihr Sekret in die Mundhöhle. Der Speichel erfüllt dabei mehrere Aufgaben:

Beim Wiederkäuer dient der in großen Mengen produzierte, alkalische Speichel (beim Rind zwischen 80 und 180 Liter pro Tag) zur Neutralisation der im Pansen gebildeten kurzkettigen Fettsäuren (Pufferkapazität). Der Speichel beim Schwein ist reich an Amylase, um die mit der Nahrung aufgenommene Stärke in der Mundhöhle schon aufzubrechen.

Aufgrund des hohen Gehalts an Immunglobulinen spielt der Speichel zudem eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr. Bei vielen Tierarten kann auch ein Gehalt an Wachstumsfaktoren (epidermaler und Nervenwachstumsfaktor) im Speichel nachgewiesen werden. Diese scheinen eine wichtige Bedeutung für die Wundheilung zu haben (Lecken der Wunden).

3. Anatomie

Die Speicheldrüsen werden anhand ihrer Grüße in zwei Gruppen gegliedert:

Kleine Speicheldrüsen der Mundhöhle
Glandulae labiales Lippendrüsen
Glandulae buccales dorsales dorsale Backendrüsen
Glandulae buccales intermedii mittlere Backendrüsen
Glandulae buccales ventrales ventrale Bacendrüsen
Glandulae molares Mahlzahndrüsen
Glandulae palatinae Gaumendrüsen
Glandulae linguales Zungendrüsen
Glandulae gustatoriae Geschmacksdrüsen
Glandula lingualis apicis Zungenspitzendrüse
Glandula paracaruncularis
Große Speicheldrüsen der Mundhöhle
Glandula parotis Ohrspeicheldrüse
Glandula mandibularis Unterkieferdrüse
Glandulae sublinguales Unterzungendrüsen

4. Klinik

Speichelbestandteile können sich als Sediment absetzen und Zahnstein bilden. Dieser besteht aus Kalksalzen, Mikroorganismen und abgeschilderten Epithelzellen, die sich auf den Zähnen ablagern. Zahnstein, der sich unter dem Zahnfleisch (subgingival) ablagert, fördert die Bakterienbesiedelung, die eine Hauptursache für die Parodontitis ist.

5. Literatur

  • Salomon, Franz-Viktor, Geyer, Hans, Gille, Uwe. Anatomie für die Tiermedizin. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Enke-Verlag, 2008.

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