Glandulae salivariae minores (Veterinärmedizin)
Synonym: Kleine Speicheldrüsen
Definition
Die Glandulae salivariae minores bilden eine Gruppe von Speicheldrüsen, die tierartlich unterschiedlich ausgeprägt ist.
Anatomie
Die Speicheldrüsen sind exokrine Drüsen, die in ihrer Gesamtheit für die Produktion und Abgabe des Speichels in die Mundhöhle (Cavum oris) zuständig sind. Nach ihrer Größe können sie in zwei Gruppen unterteilt werden, nämlich in
- die kleinen Speicheldrüsen (Glandulae salivariae minores) und in
- die großen Speicheldrüsen (Glandulae salivariae majores).
Einzeldrüsen
Die Glandulae salivariae minores werden von folgenden Drüsen gebildet:
- Glandulae labiales (Lippendrüsen)
- Glandulae buccales dorsales (dorsale Backendrüsen, beim Fleischfresser als Glandula zygomatica)
- Glandulae buccales intermedii (mittlere Backendrüsen, nur beim Wiederkäuer)
- Glandulae buccales ventrales (ventrale Backendrüsen)
- Glandulae molares (Mahlzahndrüsen)
- Glandulae palatinae (Gaumendrüsen)
- Glandulae linguales (Zungendrüsen)
- Glandulae gustatoriae (Geschmacksdrüsen)
- Glandula lingualis apicis (Zungenspitzendrüse, nur beim Schaf)
- Glandula paracaruncularis
Histologie
Die Glandulae labiales liefern beim Fleischfresser und kleinen Wiederkäuer ein muköses, bei den übrigen Haussäugetieren ein gemischtes Sekret. Die Glandulae buccales des Pferdes und des Schweines sind gemischte Drüsen. Beim Rind produzieren die Glandulae buccales ventrales ein seröses Sekret. Die restlichen Backendrüsen sezernieren ein muköses Sekret.
Die Glandulae palatinae bilden ein dickes Lager an mukösen Drüsen in der Submukosa des weichen Gaumens sowie eine Gruppe von gemischten Drüsen im harten Gaumen von kleinen Wiederkäuern und Fleischfressern. Die Glandulae gustatoriae münden im Bereich der Geschmacksknospen der Zunge und wirken mit ihrem serösen Sekret als Spüldrüsen.
Literatur
- Salomon, Franz-Viktor, Geyer, Hans, Gille, Uwe. Anatomie für die Tiermedizin. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Enke-Verlag, 2008.