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Southern Blot

nach dem britischen Molekularbiologen Edwin Southern (*1938)
Englisch: Southern blot

1. Definition

Der Southern Blot ist ein molekularbiologisches Verfahren zum Nachweis bestimmter DNA-Sequenzen in DNA-Proben. Die DNA wird dabei durch Restriktionsenzyme in Fragmente gespalten.

2. Geschichte

Das Southern-Blot-Verfahren wurde im Jahr 1975 von Edwin Southern entwickelt. Die verwandten Untersuchungsmethoden des Northern Blot (Analogverfahren zur RNA-Analyse) und des Western Blot (Proteinanalyse) wurden erst später entwickelt und in Anlehnung an Southerns Namen nach Himmelsrichtungen benannt.

Vor der Entwicklung der PCR war es bereits möglich, mittels Southern Blot Rückschlüsse auf das Vorhandensein von Mutationen zu ziehen. Das Verfahren eignete sich für den Nachweis von Punktmutationen bis hin zur Analyse von Restriktions-Fragment-Längen-Polymorphismen (RFLP). Das sehr aufwendige Verfahren ist heute weitgehend durch PCR-basierte Analysen abgelöst und wird i.d.R. nur noch zur Untersuchung von RFLPs eingesetzt.[1]

3. Ablauf

Das Southern-Blot-Verfahren erlaubt den Nachweis von bestimmten Gensequenzen durch das gezielte Fragmentieren der DNA mithilfe von Restriktionsenzymen und die anschließende Analyse durch das Einsetzen von Sonden. Dafür sind folgende Schritte notwendig:[1]

Das erhaltene Bandenmuster ist im Wesentlichen abhängig von der Länge der DNA-Fragmente, die durch das Schneiden der Restriktionsenzyme produziert werden. Die Fragmentlänge kann beispielsweise durch eine DNA-Sequenzveränderung (z.B. durch eine Punktmutation oder Repeatexpansionen) verlängert werden.

Eine Erweiterung des Southern-Blot-Verfahrens erlaubt zusätzlich eine Untersuchung des Methylierungsstatus in der Zielsequenz. Dabei werden die DNA-Fragmente verglichen, die mithilfe von methylierungsabhängigen und -unabhängigen Restriktionsenzymen entstehen.[2][3]

4. Klinik

Der Southern Blot wird zur Analyse von Repeatexpansionen, z.B. bei myotoner Dystrophie oder Fragilem-X-Syndrom eingesetzt. Ein Vorteil ist, dass betroffene DNA-Fragmente mit einer großen Wiederholungszahl untersucht werden können, was bisher (2024) weder mittels Sequenzierung noch per DNA-Array möglich ist.[1][2]

5. Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 Schaaf und Zschocke. Basiswissen Humangenetik. Kapitel 15.2.7: Southern-Blot-Analyse, S. 203f.. 3. Auflage. Springer Verlag. 2018.
  2. 2,0 2,1 van Campen. Southern Blotting. National Genomics Education Programme des NHS. 2023.
  3. Schaaf und Zschocke. Basiswissen Humangenetik. Kapitel 31.10.3 Fragiles-X-Syndrom, S. 414ff.. 3. Auflage. Springer Verlag. 2018.

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